Dienstag, 7. April 2015

Doch. Ich bin noch da.

Na, ihr? Kennt ihr mich noch?
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Es ist soooo viel passiert. Erst wurde ich befördert, einfach so, und  habe nun viel mehr Verantwortung als vorher. Gleichzeitig war dann aber auch Schluss mit zeitig aus der Arbeit verschwinden und die Kinder punktgenau abholen. Nun muss ich oft länger bleiben, als ich möchte, um allem gerecht zu werden.

Den Jungs geht es gut. Der Große ist nun sechs und freut sich auf die Schule, in die er dieses Jahr kommt. Der Kleine ist dreieinhalb und - nun - nennen wir es aufgeweckt. Er singt passioniert den ganzen Tag und die halbe Nacht, er hat unlängst Fahrradfahren gelernt und kommt nachts nur noch ab und an in mein Bett gekrochen, wenn er mich vermisst. 

Zu Osten sind zwei Hasen bei uns eingezogen. Sie wohnen in einem hübschen, geräumigen Stall in einer windgeschützten Ecke im Vorgarten und gewöhnen sich langsam an uns. Die Jungs kümmern sich gewissenhaft um sie und lassen sich alles genau erklären, was sie machen müssen. Es ist schön zu sehen, wie ernst sie meine Anweisungen nehmen und wieviel Mühe sie sich geben, diese umzusetzen.

Warum habe ich so lange nichts mehr hier geschrieben?
Nach der furiosen Weltmeisterschaft letztes Jahr, über die ich gegen Ende berichtete, ging es Schlag auf Schlag. Erst legten wir einen Teil des Gartens neu an und neben Teilzeitjob und Kindererziehung nahm das meine ganze Zeit ein. Im Herbst kam dann die Beförderung, Einlernen in den neuen Aufgabenbereich und wieder neue Kollegen kennen lernen. Ich war abends oft erledigt und hätte keinen anständigen Satz mehr formulieren können, so sehr ich es auch gewollt habe. 

Im Winter dann wurde es zwar mit dem Einlernen besser, aber auch nur deshalb, weil die Kinder ständig krank waren und ich weniger Zeit in der Arbeit verbrachte. Über Weihnachten hatte der Kleine eine Leberentzündung, die eine Begleiterscheinung zu einem bereits abgeklungenen Infekt war. Über Wochen ging es ihm immer mal wieder besser und dann wieder schlechter. Nun aber ist seit einiger Zeit alles ausgestanden und wir hoffen, dass das auch noch eine Weile so bleibt. 

Nun ist das Frühjahr und so wie die Krokusse ihre Köpfe aus der Erde strecken, traue auch ich mich wieder einmal hervor. Heute Abend werde ich mich endlich ans Nachlesen machen, was ich bei euch alles in diesen langen acht Monaten versäumt habe. Und dann schaffe ich es hoffentlich, auch wieder häufiger zum Schreiben zu kommen. Ich hatte mich so an diesen Teil von mir gewöhnt, der über unser Leben und unsere Gewohnheiten berichtet. Es ist schade, dass ich ihn nun durch dieses Leben so aus den Augen verloren habe.