...und wie es ist, dort zu arbeiten.
Ich habe in meinem noch relativ jungen Leben schon einiges an Jobs gehabt. Los ging es als Schüler als Ladenpackhilfe in einem Discounter. Es folgten sechs Monate Tätigkeit als Schreibkraft bei einem Anwalt, danach ein mehrmonatiges Praktikum in einer Arztpraxis. Dann entschied ich mich für meine Ausbildung im Bürobereich und nachdem die Kids nun etwas größer sind, habe ich meinen bereits dritten Job, seit sie auf der Welt sind: mit dem Großen habe ich übergangsweise Zeitungen ausgetragen, zugunsten der Arbeit im Hotel dann aber wieder damit aufgehört. Und nun seit ein paar Wochen leiste ich meine Stunden in einem Restaurant ab.
Es herrscht dort ein rauerer Ton als beispielsweise noch im Hotel. Hier geht es nicht um Minuten, sondern Sekunden, ehe aus einem auf einen Teller drappierten Kunstwerk eine unansehnliche Mischung wird. Dementsprechend bleibt für viele Worte oder Erklärungen keine Zeit. Dass etwas falsch gemacht wird, darf nicht passieren. Denn dann bleiben die Gäste aus und ausbleibende Gäste bedeuten für alle nichts Gutes.
Ich arbeite in der Küche mit. Was ich da so mache? Standardtätigkeiten wie Spülen genauso wie Eis und Speisen anrichten oder Tortenstücke schneiden. Natürlich auch schwere Töpfe hin und her schleppen, doch da bin ich nicht zimperlich. Schließlich habe ich zwei Kinder, die oft genug auf mir herumkraxeln oder Flieger spielen wollen. Meine Oberarmmuskulatur ist also entsprechung gut trainiert.
Die letzten drei Tage habe ich von morgens bis Mitternacht durchgearbeitet, da unser Restaurant Hochbetrieb hatte. Heute muss ich noch abends für "nur" sieben Stündchen ran, danach ist bis Samstag Ruhe. Gestern kam ich dementsprechend erledigt nach Hause geschlichen. Und was war los!? Ich lag kaum im Bett, da kam der Große ums Eck. Wankend. Rotes Gesicht. Sofort klar: Fieber. 40,2 Grad. Was folgte, war eine natürlich auf meiner Seite durchwachte Nacht, in der ich ihn minütlich anfasste, um festzustellen, ob die Temperatur auf die Fiebermittel hin dauerhaft gesenkt blieb. Nun hat er nur noch erhöhte Temperatur, trotzdem geht es ab zum Kinderarzt. Ich habe also wieder nur zwei Stunden geschlafen in der Nacht. Aber irgendwie gewöhne ich mich langsam daran. Und vielleicht bin ich morgen dann gar nicht mehr so müde wie noch jetzt.