Montag, 23. Dezember 2013

Kontrastprogramm

Wie habt ihr den heutigen Tag vor Weihnachten verbracht?

Erst hatte ich überlegt, noch mal mit den Kindern Plätzchen zu backen. Nachdem der weihnachtliche Hausputz aber schon gestern dran war und die Küche so ansprechend glänzte, wollte ich diese unnatürliche Sauberkeit nicht durch umherfliegende Mehlwolken und schmelzende Butterflocken entweihen. 
Ein Blick aus dem Fenster offenbarte strahlenden Sonnenschein. Bei geschätzten acht Grad plus. Also zog ich uns warm an und wir beschlossen, eine Runde über den weihnachtlich geschmückten Stadtplatz zu gehen. 

Einesteils finde ich es lustig, dass mir Menschen in Pullovern entgegen kommen - mitten im Dezember - auf der anderen Seite stimmt es mich ein wenig traurig, dass der Traum von der weißen Weihnacht auch dieses Jahr nicht in Erfüllung geht. Doch statt dem leise rieselnden Schnee hinterher zu trauern, erfreuen wir uns lieber an den Sonnenstrahlen. Wir gucken blinkende Tannenbäume in den Schaufenstern an und treffen viele Bekannte, die das gute Wetter ebenfalls ausnutzen. 
Der Höhepunkt ist nachmittags bei etwa zwölf Grad plus erreicht, als wir an einem Spielplatz vorbei kommen. Wir sind die einzigen dort, und so summe ich leise Weihnachtslieder vor mich hin, während ich den Kids zusehe, wie sie im Sand toben. Unvorstellbar, dass wir morgen um die Zeit schon ganz gespannt auf die Bescherung warten. Es kommt einem eher vor wie das Warten auf Ostern, bei diesen Temperaturen. Doch überall in den Fenstern ringsum blinken uns Sterne und Tannenzapfen entgegen. Nein, ich hab mich nicht geirrt, morgen ist wirklich Weihnachten. 

Ob ihr also Schnee habt, Regen oder Sonne - ich wünsche euch und euren Familien wundervolle Weihnachtstage! Viiiele Geschenke, brave Kinder, gutes (reichliches) Essen und ganz viel Zeit und Ruhe für eure Liebsten. So werde ich es auch halten. Besonders den Punkt mit dem Essen ;)

Dienstag, 17. Dezember 2013

Monster AG

Eines Tages wollte der Große plötzlich nicht mehr in den Keller gehen. Wo er es sonst immer spannend fand - dort werden unsere Marmeladegläser, alte Kinderautositze und Holz für den Holzofen aufbewahrt - behauptete er plötzlich, es gäbe Monster. Also ging ich mit ihm in den Keller, zeigte ihm alles, guckte mit ihm in jedes Eck und unter jeden Stapel und er gab sich damit zufrieden, dass es bei uns im Keller keine Monster gab. 
Ein paar Nächte später wollte er nicht mehr in seinem Bett schlafen. Da wären Monster in der Zimmerecke!
Der Große darf nicht unbeaufsichtigt fernsehen und auch nur Serien, die wir als Erwachsene für unbedenklich halten. Eine Serie über Monster war nicht dabei. 
Ich begann, ihn intensiv zu befragen, wie er auf die Idee mit den Monstern käme. Und natürlich, ein Junge, wegen dem er Anfang des Kindergartenjahres schon nicht mehr hingehen wollte, hatte ihm von den Monstern erzählt. Das die Monster im Keller wohnen würden und nachts in die Kinderzimmer schleichen würden. Der Große, sowieso ein absolute Sensibelchen, nahm sich die Geschichte zu Herzen und fürchtete sich fortan vor den Monstern (und dem Keller).
Ich überlegte, was ich tun könnte, um ihm diese Angst zu nehmen. Noch einmal machten wir einen Rundgang durch den Keller und fanden statt Monstern nun Gummibärchen in den Ecken. Diese hatte ich vorher dort hingelegt, um ihm zu zeigen, dass es im Keller durchaus nichts zu fürchten gab. Das sah er ein. 
Im Bett hat er nun neben seinem Schlafhasen einen "Beschütz-mich-Hasen". Angelehnt an Lauras Stern, wo Lauras Bruder einen Beschütz-mich-Hund hat, taufte ich nun das Schlaftier des Großen um und seitdem verscheucht der tapfere Hase sämtliche Monster, die sich ungefragt dem Bett nähern könnten. Nachts herrscht nun wieder Ruhe und der Spuk mit den Monstern scheint fürs Erste vorbei zu sein. Mal sehen, wie lange es dauert, bis dieser unsägliche Junge dem Großen den nächsten Floh ins Ohr setzt. 
Aber irgendwie werden wir auch damit fertig werden.

Sonntag, 8. Dezember 2013

Listentum

 Die vergangenen Tage im Hause Lipstick waren geprägt von meinem neuen Job. Ich fange zwar erst im Januar dort an, trotzdem sind vorab einige Dinge zu erledigen. 

1. Ganz wichtig: der Kindergartenplatz für den Kleinen. Normalerweise wäre er erst nächstes Kindergartenjahr mit drei Jahren gegangen, doch da ich ab Januar zu arbeiten beginne, braucht er natürlich auch ab Januar einen Platz. Für ein paar Monate - bis er drei wird eben, was in den Sommerferien der Fall sein wird - kommt er nun zu einer hoffentlich lieben Erzieherin, wo er den Vormittag verbringen wird. 
Damit es soweit kommt, musste ich natürlich die üblichen Unterlagen zusammenstellen - Buchungsvertrag, Impfbestätigung, Untersuchungsheftchen - und alles im KiGa abgeben. Am Dienstag erfahren wir, in welche Gruppe er eingeteilt wird. Und dann darf er noch im Dezember einen Schnuppertag dort machen. Ich bin gespannt!

2. Fast genauso wichtig: eine passende Garderobe. Natürlich habe ich mir in den letzten Jahren ab und an ein edles Kleidungsstück gegönnt, doch der Alltag war eher der, dass ich bei H&M T-Shirts für drei und Röcke für vier Euro erworben habe. Jetzt im Büro darf es dann doch wieder etwas schicker sein. Cordrock und Stiefel, Pullunder, Longpullover...am Freitag machten mein Mann und ich eine Shoppingtour, ausnahmsweise ohne die Kinder. Es wird auch bei dieser Ausnahme bleiben, da der Kleine den Urgroßeltern wohl gehörig auf die Nerven gegangen ist. 

3. Gestern besuchte ich mit dem Großen meine Freundin in der Großstadt. Was passierte auf dem Heimweg!? Mein Wintermantel gab den Geist auf. Also bestelle ich mir zu Hause zwei Modelle zur Auswahl. Denn ohne Winterjacke komme ich auch eher schlecht in die Arbeit. 

4. Da dieses Weihnachten nun definitiv das letzte Weihnachten sein wird, an dem ich zu Hause bin, werden wir in den nächsten Tagen einen Plätzchenmarathon veranstalten. Fünf Sorten habe ich schon, etwa zehn sollen noch folgen. Lebkuchen wollten wir eigentlich auch noch mal machen. Zeit, bleib stehen, du vergehst zu schnell.

Am heutigen Sonntag verabschiede ich mich nun aus der Gastronomie, heute abend um zwanzig Uhr ist Schluss. Dann konzentriere ich mich auf alles, was da vor mir liegt und freue mich auf die neuen Herausforderungen!

Dienstag, 3. Dezember 2013

Winterwunder

Letzte Woche, als mein Telefon klingelte, dachte ich mir nichts Böses. Am anderen Ende war der Herr, bei dem ich letzten Sommer ein Vorstellungsgespräch gehabt hatte. Im Büro, in genau meiner Sparte. Damals war ich nicht genommen worden. 
Doch nun bot er mir eine Teilzeitstelle ab Januar an.
Ich meldete mich beim Kindergarten, machte für den Kleinen einen Platz klar. Fuhr nochmals zum Vorstellen, lernte mein Sachgebiet und die neuen Kollegen kennen. Nächste Woche kann ich den Arbeitsvertrag unterschreiben. 
Und plötzlich scheint sich alles zu fügen. 
All die Monate, in denen ich merkwürdige Jobs hatte, schlechte Arbeitszeiten und schlechte Bezahlung - all das liegt nun hinter mir. Statt praktischer, Gastro-tauglicher Alltagskleidung werde ich mich nun nach Büroklamotten umsehen. 
Auf der einen Seite blutet mein Mutterherz: den Kleinen doch schon jetzt in den KiGa geben, wo doch erst ab September geplant war. Ist das richtig? Ist er schon soweit?
Auf der anderen Seite weiß ich, dass ich nie wieder so eine tolle Chance bekomme. Und das Geld hilft uns natürlich enorm. 
Nie wieder komplette Wochenenden durcharbeiten. Uff!
Ganz habe ich diese Sache, glaub ich, immer noch nicht realisiert. Zu schnell ist alles gegangen. Aber diese Möglichkeit ist im Jahr 2013 definitiv mein Winterwunder.