Donnerstag, 31. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - W wie Wehen

Ehe ich mein erstes Kind bekam, saß ich am Wehenschreiber in der Arztpraxis. 
"Haben Sie noch irgendwelche Fragen?", fragte man mich.
"Wie weh tun Wehen?", fragte ich.
"Sehr weh."

Diese Aussage beruhigte mich nicht sehr. Schmerzen gehören zum Leben und natürlich zum Entbinden dazu, aber gern habe ich sie deshalb trotzdem nicht. Doch ich war naiv. Ich hatte diese Schmerzen ja noch nie erlebt. Also setzte ich mich in einen ganzheitlichen Geburtsvorbereitungskurs wo mir die (selbst kinderlose) Hebamme erzählte, wie ich mit den Wehen umgehen könne, um sie erträglicher zu machen. Währenddessen zeigte uns die (ebenfalls kinderlose) Hebammenschülerin, wie wir die Wehen veratmen sollten. Denn mit Atmung könne man eine Menge erreichen!
Es kam der Tag, an dem wir mit Wehen ins Krankenhaus fuhren. Und die taten schon ziemlich weh. Jede Wehe bringt dich deinem Kind näher, versuchte ich zu denken, während ich mich krümmte. So, wie man es uns in diesem Kurs beigebracht hatte. 
Nun, der Große steckte fest. Wir brauchten eine Saugglocke, um ihn irgendwie ans Tageslicht zu zerren. Danach lag ich wochenlang flach, weil ich eine schlechte Wundheilung hatte.
Aber was soll's, sagte ich mir. Beim ersten Kind tun sich viele Frauen schwer! Nur nicht den Mut verlieren. Ich wollte doch immer mehrere Kinder und beim nächsten Kind geht's bestimmt leichter!
Beim Kleinen wurde eingeleitet. Ich bekam erst Tabletten und später zur Unterstützung einen Wehentropf. Damit kamen die Wehen von 0 auf 100. Aber sie brachten nichts. Sie erschöpften mich nur unglaublich. Und wieder hatte ich einen Kurs besucht, der mir erzählt hatte, ich solle in jeder Wehe etwas positives sehen. Nach jeder Wehe lächeln und mich freuen, wenn sie schön gewesen war. 
So ein Scheiss!!!
Nach vier Stunden Wehen im Minutentakt sagte man mir, dass sich nichts, nicht das kleinste bisschen getan hätte. Und ich nun einen Kaiserschnitt bräuchte, weil die Herztöne vom Kleinen langsam bedenklich würden. Willenlos unterschrieb ich die Einwilligung, auch wenn sich damit für mich das Horrorszenario erfüllte. Das wichtigste war und ist, dass es dem Kleinen gut geht!

Trotzdem würde ich die Geburten der Kids zu den schönsten Momenten meines Lebens zählen. Nicht wegen der Schmerzen, sondern wegen des Ergebnisses. Denn dafür hat sich jedes bisschen Schmerz mehr als gelohnt! 

Mittwoch, 30. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - V wie Vorglühen

Ich weiß nicht, ob man das heutzutage noch so macht. Als ich noch clubben ging, war das Vorglühen fast das schönste am ganzen Abend. 
Wir trafen uns wahlweise bei meiner besten Freundin oder bei mir. Wir kauften uns eine Flasche Sahnelikör und tranken diese dann meist zu zweit gemütlich aus. Dabei hörten wir Musik, rauchten Zigaretten und erzählten uns unsere tiefsten Geheimnisse. 
Danach machten wir uns auf den Weg in die Disco. Dort kamen wir meist dann schon etwas betrunken an, aber das war ja auch der Sinn der Sache: sich vorher betrinken, damit man in der Disco nicht so viel trinken musste. 
Einmal landeten wir bei einer dieser Exkursionen auf einer Tischtennisplatte auf einem Spielplatz. Es war Nacht, Sommer und ziemlich warm. Wir hatten beide Urlaub und den ganzen Tag nichts getan. Und wir fühlten uns so frei. Damals waren wir noch nicht in festen Partnerschaften, also gab es für uns nur uns beide auf der Welt. Dieses Gefühl vermisse ich manchmal. Es ist so herrlich unbeschwert, wenn man sich um niemanden außer sich selbst Sorgen machen muss. Nur war mir das damals natürlich noch nicht so bewusst. 
Wir wurden älter. Aus den Alkopops wurden Weinschorlen, aus der Disco der Italiener nebenan. Wir wurden ruhiger. 
Im Herbst besuche ich sie. Ob ich es mich dann traue, mich hemmungslos auf einem Kinderspielplatz zu betrinken? Mitten in der Großstadt und mitten in der Nacht? Als zweifache Mutter? Ich werde berichten... ;)


Dienstag, 29. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - U wie Umzug

Bisher bin ich dreimal umgezogen. Einmal bei meinen Eltern aus und mit meinem Freund zusammen, dann mit ihm hierher in unser circa Sechstausendseelendorf und dann von unserer Wohnung hierher ins eigene Heim.

Während meiner Grundschulzeit hieß es öfters, mein Vater würde beruflich versetzt werden. Mal wurde vom Ausland gesprochen, dann von anderen Städten. Ich fand das furchtbar aufregend und verbrachte meine Nachmittage damit, mein Spielzeug im Kinderzimmer so zu arrangieren, dass ich es bei Bedarf sofort einpacken könnte. 
Doch er wurde nicht versetzt. Und so blieben wir in unserer Wohnung. 
Während der Ausbildung sprach ich dann darüber, mit meiner auch heute noch besten Freundin zusammen zu ziehen. Meine Eltern waren der Meinung, ich solle damit bis nach der Ausbildung warten. Sie würden mir bei einem Umzug während meiner Ausbildungszeit nicht helfen. Da es bei uns beiden finanziell nicht gut aussah, verwarfen wir diese Idee wieder. Als ich dann ein knappes Jahr später mit meinem jetzigen Mann zusammen zog, da sich eine günstige Gelegenheit ergab, war ich immer noch in der Ausbildung. Und meine Eltern halfen mir tatsächlich nicht. 
In dieser Wohnung blieben wir drei Jahre. Dann wollten wir auf's Land ziehen, ich wurde schwanger. Also zogen wir ins Mehrfamilienhaus zu meinen Schwiegereltern und -großeltern, wo eine Dachgeschosswohnung frei war. Wir verstanden uns gut. Sie mischten sich relativ wenig ein und nur manchmal geriet man sich wegen verschiedener Erziehungsansichten in die Haare. 
Auch hier wohnten wir wieder circa drei Jahre. Immer auf der Suche nach dem für uns perfekten Haus, dem Eigenheim, wegen dem wir in der Großstadt unsere Zelte abgebrochen hatten. Mein Mann fand hier einen guten Job und auch ich habe die ersten Fühler in diese Richtung ausgestreckt. 
Dann waren wir das erste Mal in unserem Haus. Ich ging durch die Zimmer..und sah nicht die Arbeit, die vor uns lag. Ich sah, wie es aussehen würde, wenn es fertig war. 
Wir verließen das Haus nach der Besichtigung und setzten uns ins Auto. 
"Was denkst du?", fragte mein Mann.
"Ich will es haben", antwortete ich. 
"Ich auch", sagte er. 
Und ein knappes halbes Jahr später zogen wir ein. Ich bin gespannt, was wir hier alles mit den Kindern erleben werden - ihren ersten Schultag, Fahrrad fahren lernen - aber vermutlich auch Knochenbrüche und Liebeskummer. Das alles gehört zum Leben dazu, auch wenn manches davon nicht unbedingt spaßig ist. 
Hier ist unser Platz. 

Samstag, 26. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - T wie Träume

Ich hatte unterschiedliche Lebensmodelle für mich angefertigt. In den verschiedenen Phasen meines Lebens - Schülerin, Single, arbeitssuchend, Auszubildende, Angestellte, vergeben, schwanger, Mutter - sahen diese Wunschvorstellungen meines späteren Ichs immer etwas anders aus. 
Während der Ausbildung beispielsweise war es mein Traum, nach der Abschlussprüfung für einen Moment nach Japan zu reisen. Ich ganz alleine. Um dort in den verschiedenen Städten und Bezirken wie die Einheimischen zu leben. Am besten zur Zeit der Kirschblüte. 
Ich besah mir im Internet verschiedene Übernachtungsmöglichkeiten und rechnete während der Arbeit den Euro in Yen um.  
Dann jedoch erkrankte meine Schwester für längere Zeit und brauchte meine Hilfe. Ich verschob meine Reisepläne ganz nach hinten in meinen Gedanken. Und ehe ich es mich versah, dachte ich nicht mehr daran. 
Japan hatte schon immer in meinen Gedanken gespielt. Ich habe zwar den Realschulabschluss, war aber die ersten Jahre auf einem Gymnasium, das ich aus Faulheit schließlich beendete. Doch der Traum, zu studieren, blieb. Ich zog immer Japanologie in Erwägung. Als Nebenfach. Als Hauptfach kam für mich nur eines in Frage: Journalismus. Schon immer hatte mich das geschriebene Wort fasziniert. Dies war die für mich einfachste Art, sich auszudrücken. 
Doch dann entschieden mein Mann und ich uns, für ein Eigenheim zu sparen. Um vor den Kindern möglichst viel Geld auf die Seite zu bringen, machten wir Nebenjobs. So blieb keine Zeit, das Abitur über den zweiten Bildungsweg nachzuholen und danach zu studieren. 
Doch ein Traum hat sich erfüllt. Ich wollte immer heiraten, Kinder bekommen und Hausbesitzer sein. Natürlich steckt viel Arbeit dahinter - hinter allen drei Punkten - und immer wird es einfache und auch schwere Zeiten geben. Vieles hätte ich gerne geschafft, manches sogar erreicht. Aber bei einem bin ich mir sicher: Japan läuft mir nicht davon. Eines Tages mache ich diese Reise. Watashi-wa ikimasu ;)

Freitag, 25. Mai 2012

Spontanbacken - Mutige Schnecken

Heute habe ich ein Rezept gelesen, das ich gleich ausprobieren wollte. Ihr findet es einmal auf Milas Deli und ich habe es bei Kuchenherzerls Blog entdeckt. 
Eigentlich wollte ich das Ergebnis dezent unter den Tisch fallen lassen, aber dann wurde ich gebeten, doch Fotos zu posten. Also - hier sind ein paar Bilder!

Der Mürbteig

Hier schon ausgerollt

Hier mit Himbeer-Rhabarber-Marmelade bestrichen und...

...hier zusammen gerollt, bevor es ab in den Kühlschrank ging
Die fertig gebackenen Schnecken!


Fazit: Der Teig war schnell hergestellt, zusammen gerollt und insgesamt fix hergestellt. Ich hätte etwas mehr Marmelade nehmen sollen (bei mir war es Himbeer-Rhabarber), damit die Sache nicht so trocken wird. Aber das merke ich mir für das nächste Mal!

Bloggen von A bis Z - S wie Sara

Als ich neulich über die Freundschaft schrieb, die ich mit siebzehn hatte und die ein Jahr später zerbrach, begann ich immer öfter, darüber nachzudenken, was damals passiert ist.

Ich lernte Sara auf der Schule kennen, sie war in meiner Parallelklasse. Wir gingen zusammen von der Schule ab, bewegten uns im gleichen Freundeskreis. Irgendwann stellten wir fest, dass wir auch zu zweit funktionierten und so wurde die Freundschaft immer enger. 
Sie machte ihren Führerschein und bekam ein Auto von ihren Eltern geschenkt. Fortan fuhren wir überallhin - sei es ins Autokino, an den See, zu McDonald's oder in die Disco. Ich trank aus Solidarität keinen Alkohol, da sie ja auch nüchtern bleiben musste. Und wir hatten trotzdem jede Menge Spaß. 
Ich kannte einen Jungen namens Timo. Sara beschloss eines Tages, auf Timo zu stehen. So kamen er und seine beiden Freunde zu uns. 
Timo und Sara wurden bald ein Paar. Wir waren oft zu dritt unterwegs. Das störte mich überhaupt nicht, denn ich gönnte den beiden ihr Glück. Ich selbst war sehr verliebt in einen der beiden Freunde von Timo. Doch das ging nach kurzer Zeit auseinander. 
Dadurch - und dass ich lange nach einem guten Job suchte - sank mein Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl gegen Null. Mir wurde bewusst, dass ich nichts mehr hatte - keine Liebe, keinen Job, kein Ziel - nur noch die Freundschaft zu Sara. Also versuchte ich, die perfekte beste Freundin zu sein, um sie nicht auch noch zu verlieren. 
Ich sagte ihr, wie froh ich war, dass sie und Timo so glücklich waren. Dass sie etwas hatte, von dem ich auch träumte.
Da sagte sie, es klang so, als wäre ich in Timo verliebt. 
Ich freute mich, als ich endlich einen Job fand. Man hatte mir im Vorstellungsgespräch gesagt, dass es mehr als 100 Bewerber gegeben hatte. Und ich war genommen worden! Ich, der Mensch, der nie etwas richtig gemacht zu haben schien.
Da sagte sie, ich brauche nicht so anzugeben.
Ich machte meinen Führerschein und freute mich, dass sie nun nicht immer mich heim fahren müsse, sondern ich ihr nun endlich etwas zurück geben könne. 
Da sagte sie, ihr Auto wäre mir wohl nicht mehr gut genug und eine Leistung sei es nicht von mir - einen Führerschein hätte jeder zweite Mensch in Deutschland. 

Unbeirrt davon, wie die Freundschaft sich entwickelte, freute ich mich auf unseren gemeinsamen Urlaub. Wir hatten uns für ein Hotel in Italien entschieden. Als wir auf dem Weg ins Reisebüro waren, um den Trip zu buchen, sagte sie, sie hätte schon lange mit mir über dieses Thema reden wollen. Timo wolle auch mit ihr in Urlaub fahren. Ob wir nicht zu dritt fahren könnten? Ich könne mir ja ein Einzelzimmer neben ihrem Doppelzimmer nehmen. 
Ich war traurig und enttäuscht. Aber ich müsse das verstehen, sagte sie. Sie war noch nie mit ihm in Urlaub. Mit mir auch nicht, dachte ich. Und ließ die beiden alleine fahren.

In den zwei Wochen, als sie weg waren, dachte ich viel nach. Und stellte fest, dass es nicht so schlimm war, allein zu sein, wie ich gedacht hatte. 
Als sie zurück kamen, sagte sie, ich hätte mich verändert. Käme arrogant rüber. Ich sagte nichts dazu.
Als ich die Ausbildung begann, lernte ich neue Leute kennen. Als ich erwähnte, dass eine meiner Kolleginnen ein Tattoo hätte und ich mir das für mich auch vorstellen könnte, schrieb sie auf ihrer Homepage, ich hätte mich zu einer arroganten Tussi mit asozialem Aussehen und Umfeld entwickelt. Da war der Punkt erreicht, an dem ich die Freundschaft von meiner Seite aus als beendet betrachtete. 
Was letztlich alles schief ging, kann ich gar nicht sagen. Dass sich ihre Bemerkungen nun nicht mehr nur auf mich, sondern auch auf Personen, die sie nicht mal kannte, erstreckten, war zu viel. Heute aus der Distanz betrachtet verstehe ich nicht mehr, wieso ich so versucht habe, an dieser Freundschaft festzuhalten. Damals wusste ich nicht, dass es immer irgendwie weiter geht und dass ich wieder Freunde finden würde. 
Es ging weiter. Und ich fand Freunde, sogar sehr gute. Ab und an höre ich noch von Sara. Doch es würde mir nichts mehr fehlen, wenn es nicht so wäre.

Donnerstag, 24. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - R wie Ruhe

Die Kinder sind im Bett. Mein Mann ist draußen im Garten und prüft, ob der Grassamen, den er vor ein paar Tagen ausgesät hat, seit gestern vielleicht beschlossen hat, sich zu öffnen und uns sein grünes Gesicht zu zeigen (hat er nicht). Ich bin also quasi alleine im Haus. Und ich nutze diese raren Minuten, um nachzudenken. 

R wie Ruhe. Aber auch R wie Reisen! Viel bin ich bisher nicht herum gekommen in der Welt. Ich war noch niemals in New York - ich war noch niemals auf Hawaii. Was wir gemacht haben, ehe wir Kinder hatten, sind Städtereisen. Wir waren in Rom und Paris. Wir fuhren nach Wien und Salzburg. Wir machten uns am Wochenende auf den Weg und wussten nicht genau, wohin er führen würde. 

R wie Rauchen. Ich rauchte gerne. Sechs Jahre lang. Ich entschied mich bewusst, aufzuhören. Mein Mann ist Nichtraucher und dummerweise hatte ich zu Beginn unseres Kennenlernens gelogen, ich hätte vor, bald aufzuhören. Dann bekam meine ebenfalls rauchende beste Freundin Asthma. Um es ihr leichter zu machen, beschloss ich, zusammen mit ihr diesem Laster zu entsagen. Sechs Jahre später bin ich immer noch Nichtraucher, während sie nach drei Wochen aufgab und heute ohne ihr Spray das Haus nicht mehr verlässt. 

Zurück zu R wie Ruhe. Ich gehe jetzt mal meinen Mann suchen. Ruhe ist zwar sehr schön, aber ein bisschen Unterhaltung wäre jetzt auch nicht schlecht.

Mittwoch, 23. Mai 2012

At the end of day

"One day at shore... ten years at sea. It's a heavy price for what's been done." -

"Depends on the one day." 


Ich liebe dieses Zitat und die damit verbundene Filmszene. Wir bringen jetzt die Kinder ins Bett. Dann mache ich uns eine schöne Flasche Weißwein auf. Und wir setzen uns zu zweit auf unsere blaue Couch und sehen uns eine DVD an. Und es wird sich nach einem Tag mit trotzendem, bockenden Kleinkind und grienendem, zahnenden Baby so anfühlen, als gäbe es nur uns beide auf der Welt. 



...na? Aus welchem Film kommt das Zitat? ;)

Bloggen von A bis Z - Q wie Quiche

Gestern habe ich uns zu Abend eine Quiche gemacht. 
Eine Brokkoli-Hackfleisch-Quiche mit Spargel!
Die Zubereitung ist denkbar einfach.

Für den Teig verknetet ihr 200 g Mehl mit 100 g Butter. 
Den Mürbteig stellt ihr abgedeckt für eine halbe Stunde in den Kühlschrank. Dann rollt ihr ihn in einer gefetteten oder mit Backpapier ausgelegten Springform aus und zieht einen Rand hoch. 

Für den Belag braucht ihr 2 dicke Stangen Spargel, einen Brokkoli (ca. 500 g) und 250 g Hackfleisch.
Spargel schälen, in Stücke schneiden. Brokkoli in Röschen teilen. Beides für einige Minuten in kochendes Wasser legen. Das Hackfleisch würzen und in einer Pfanne braten. 

Für die Eier-Sahne-Mischung 3 Eier mit 200 g Sahne verrühren. Kräftig würzen (wir nehmen Salz, Pfeffer, Oregano und Basilikum). Circa zwei Esslöffel Parmesan unterrühren. 

Ofen auf 175 °C vorheizen. Brokkoli und Spargel auf den Boden geben, Hack darüber verteilen. Mit der Sauce begießen und für 30 - 40 Minuten in den Ofen.

Und so sah das Ergebnis bei uns aus: 



Dienstag, 22. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - P wie Pasta

Es gibt sie bei uns circa ein- bis zweimal die Woche. In den verschiedensten Formen und manchmal auch Farben: Nudeln!
Der Große liebt sie. Pur, versteht sich. Ab und zu gelingt es mir, ihm ein bisschen Soße dazu zu mogeln. Natürlich keine Tomatensoße. Entgegen der landläufigen Meinung, alle Kinder würden gerne Nudeln mit Tomatensoße essen, hasst mein Sohn diese Kombination. Tomaten an sich schmecken ihm nicht. Und so macht er um alles mit dem roten Feind einen großen Bogen. 

Wenn es schnell gehen muss, gibt es bei uns Pasta mit Pesto. Auf 500 Gramm Nudeln gebe ich circa ein halbes Glas Pesto und einige Esslöffel Sahne. Bei uns gehören sich noch gebratene Putenbruststreifen drunter gemischt. Schmeckt gut und kostet wenig!

Wenn ich mehr Zeit habe, mache ich Spaghetti mit Hackbällchen. Für eine Packung Nudeln nehme ich gut 400 Gramm Hackfleisch und würze das ganze kräftig. Ein Ei darunter kneten und Paniermehl oder kleingeschnittene, altbackene Brötchen. Wer mag, gibt noch Knoblauch oder Zwiebeln dazu. 
Die Masse zu kleinen Bällchen formen und circa eine Stunde in den Kühlschrank stellen, damit sie durchziehen können. 
Dann die Bällchen in einer Pfanne anbraten. Eine Dose Tomaten - passiert oder mit Stückchen - dazu geben, etwas köcheln lassen und nochmals würzen. Dann die Soße über die garen Spaghetti geben. Das isst der Große ausnahmsweise, weil er vor lauter Hackbällchen die Tomaten nicht mehr sehen kann ;)

Habt ihr schöne Rezepte mit Pasta? 

Montag, 21. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - O wie Online

Als ich vierzehn Jahre alt war, verbrachte ich fast meine gesamte Freizeit im Internet. 
Ein Jahr zuvor hatten wir unseren ersten Computer bekommen. Meine Mutter ging und geht diesem ihr unheimlichen Kasten aus dem Weg. Auch meine ältere Schwester konnte dem neuen Gerät nichts abgewinnen. Ich dagegen brachte mir in Rekordzeit alles bei, was ich über Computer wissen musste. Noch heute ruft mein Vater mich an, wenn er ein neues Programm installieren möchte oder ein Softwarefehler aufgetreten ist. 

Mit vierzehn jedenfalls befand ich mich in der Hochkonjunktur einer Revoluzzer-Phase,  die sich gegen die Autorität meiner Eltern richtete. In diversen Chats traf ich andere, gleichaltrige Jugendliche, die ihre Eltern auch blöd fanden. So hatte man schnell ein gemeinsames Gesprächsthema gefunden.
Allerdings gefiel es mir im Internet ein bisschen zu gut. Ich vernachlässigte bestehende, reale Kontakte und tat nicht genug für die Schule. Als es dann noch in der Schulclique Krach gab und man auseinander ging, konzentrierte ich mich ganz auf meine virtuellen Freunde. In einer Lebensphase, in der man versucht, sich selbst zu finden oder zu erkennen, kommt mir das rückblickend etwas einseitig vor. 
Doch erstaunlicherweise sind es die virtuellen Freunde, die geblieben sind. Viele Teenagerfreundschaften oder Schulbekanntschaften überlebten einen Schulwechsel oder Umzug nicht. Doch zu den Leuten, die ich vor gut dreizehn Jahren in einem Chat kennen lernte, habe ich immer noch Kontakt. Wir beobachten uns gegenseitig, wie wir heiraten und Kinder bekommen oder ins Ausland ziehen, um zu arbeiten oder zu studieren. Wir treffen uns ab und an, manchmal für einen Kaffee, manchmal für einen Nachmittag. Diese Freundschaften sind nicht schlechter als andere, nur weil sie auf einer anderen Ebene statt gefunden haben. Ohne das Internet hätte ich diese Menschen nie kennen lernen können. Ich sehe sie als Bereicherung für mich und mein Leben. Ich hoffe, sie sehen das ähnlich. 

Sonntag, 20. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - N wie Nintendo

In der Grundschule hatte ich eine Freundin, die einen Super Nintendo besaß. Einige von euch werden sich bestimmt noch an diese Konsole, den Vorgänger des Nintendo 64 erinnern. Wir spielten unzählige Nachmittage bei ihr zu Hause. Dann nervte ich meine Eltern so lange damit, bis ich zum nächsten Geburtstag selber einen bekam. 
Wir hatten einige Spiele und dann noch den Aufsatz für den Game Boy, sodass man die Game Boy Spiele ebenfalls mit dem Super Nintendo und zwei Bedienelementen auf dem Fernseher spielen konnte. 
Natürlich war diese Spielkonsole wie so vieles im Leben von Kindern nur eine Phase; und so stand der einst geliebte Nintendo schließlich eingestaubt in einer Ecke und wurde nicht mehr angeschaut. 
Ich wurde siebzehn. Meine Freundin, mit der ich damals durch dick und dünn ging, suchte nach DVDs und fand das Gerät ganz hinten im Regal. Neugierig geworden steckten wir alles ein und spielten eine ganze Weile - ehe uns wieder einfiel, dass wir eigentlich in die Disco hatten gehen wollen. So verbrachten wir bald einige Abende bei mir wie ich einst bei meiner Freundin, bis wir zusammen alle Spiele durch hatten. Ein schöner Ausflug zurück in die Kindheit. 
Ich habe den Nintendo heute noch. Er zog mit mir zu meinem Mann und später kam er mit in unser gemeinsames Haus. Wer weiß, vielleicht werden auch meine Kinder eines Tages damit spielen. 

Samstag, 19. Mai 2012

Statusmeldung

Ich unterbreche meine Reihe mit dem Alphabet an dieser Stelle, um mich aus dem Kurzurlaub zurück zu melden. Ja, es war schön! Auf der Hinfahrt hat der Kleine geschlafen, der Große aus dem Fenster geschaut und ich durfte sogar vorne sitzen. Mein Mann hat - falls nötig - das Baby  bespaßt und die Oma den Großen. Ich habe mich mit meinem Schwiegervater unterhalten und die Landschaft bewundert. 
Der Verwandtenbesuch selber lief auch relativ ruhig ab. Es war ein Geburtstag, also gab es Kaffee und Kuchen und abends noch kalt/warmes Büffet. Eine andere Familie mit zwei Kindern war eingeladen, deren jüngerer Sohn so alt war wie unser Großer. In meiner Vorstellung haben die Kids toll miteinander gespielt, nur leider wollte das andere Kind das nicht. Selbst als meine Schwiegermutter sich zu ihm setzen wollte, hat er gefragt, was sie will und dass sie seine Spielsachen nicht haben darf. Nun! Dann natürlich nicht, wenn er das gar nicht will. 
Im Zoo waren wir auch noch. Mir hat es wie üblich besser gefallen als den Kindern. Während ich jedes Tierchen liebevollst fotografiert habe, sind die anderen immer hinter mir gelatscht und haben gelegentlich gesagt: "Mia! Da hast du noch ein Tierchen übersehen!" Was ich dann natürlich sofort noch nachträglich geknipst habe. 
Die Rückfahrt heute eher unruhig. Dem Baby hat's in der Babyschale nicht mehr gefallen und der Große wollte keinen Mittagsschlaf machen. Da ziehen sich viereinhalb Stunden Fahrt dann schon extrem. Aber jetzt sind wir erst mal wieder hier und fahren so schnell auch keine weite Strecke mehr weg. 
Sehr positiv überrascht war ich von meinem Schwager und seiner Freundin. Mein Mann und sein Bruder mögen sich nicht und so werde auch ich - quasi aus Solidarität - von meinem Schwager seit sechs Jahren mehr oder weniger ignoriert. Seit einem Jahr hat er eine sehr nette Freundin. Zu dritt haben wir uns oft nett unterhalten, da ist mein Schwager direkt aufgetaut. Aber kaum, dass mein Mann sich genähert hat, war wieder Stille am Tisch. 
So, mehr gibt's eigentlich nicht zu berichten. Wir werden nun noch einkaufen gehen und uns dann abends, wenn die Kinder im Bett sind, vor dem Fernseher häuslich einrichten. Die ganze Welt spricht über das Fußballspiel heute Abend, das lassen wir uns nicht entgehen ;)

Donnerstag, 17. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - M wie Miranda-Syndrom

Denjenigen von euch, die den ersten "Sex and the City"-Kinofilm gesehen haben, muss ich nicht erklären, was das Miranda-Syndrom ist. Aber für die, die den Film nicht kennen, erläutere ich es kurz: das Miranda-Syndrom ist eine Bezeichnung dafür, dass die Bikinizone nicht enthaart ist. Soweit ist es zwar bei mir noch nicht, ich habe aber doch schon festgestellt, dass es schwierig ist, sich die Beine zu rasieren, wenn man zwei Kinder um sich herum hat. 
Das erinnert mich an ein Telefongespräch mit meiner Schwester, die sogar drei Kinder hat. Sie lag gerade wohlverdient in der Badewanne, als sie erschreckt mitten im Satz inne hielt. 
"Oh Gott, Mia!", sagte sie dann. "Ich habe mir vorgestern nur ein Bein rasiert! Das andere habe ich komplett vergessen. Wie konnte mir denn das passieren?!"
"Vermutlich wollte eines der Kinder was von dir. Oder auch mehrere", mutmaße ich. 
Es ist so, dass im Leben mit Kindern viel auf der Strecke bleibt. Der Haushalt ist nicht immer so geführt, wie ich es gern hätte, auf meiner Kleidung finden sich oft unschöne Breiflecken und seit die Spielplatzsaison eröffnet ist, befindet sich überall im Haus Sand. Es ist schwierig, der Situation stets Herr zu werden, wenn sich die Kinder in der Überzahl befinden. Vieles kann ich nur abends erledigen, wenn mein Mann zu Hause ist. Und ganz ehrlich: manchmal habe ich abends einfach keine Lust mehr, etwas zu machen, das ich nicht uuuunbedingt muss!!
Auch finde ich es wichtig, sich zeit als Paar zu nehmen, wann immer es geht. Die Abende verbringen mein Mann und ich also meist damit, dass wir auf der Couch sitzen und über den vergangenen Tag sprechen. Viel unternehmen wir ohne die Kinder nicht; einmal im Jahr am Hochzeitstag gehen wir zu zweit zum Essen und letztens waren wir auf dem Elternabend des Kindergartens. Aber meistens, wenn wir etwas ohne unsere Söhne machen, übergibt sich während unserer Abwesenheit einer oder bekommt hohes Fieber oder will nicht schlafen. Deswegen warten wir einfach ein bisschen, bis sie größer sind. Und dann holen wir uns die Zeit zu zweit zurück.
Und bis dahin muss ich eben die Beine rasieren, während die Kinder zusehen.

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Off topic: Ich melde mich bis circa Sonntag ab. Wir besuchen einen Verwandten. Vier Stunden Autofahrt einfach mit zwei Kids liegt vor uns. 
Ich werde berichten. 


Mittwoch, 16. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - L wie Lebenslänglich

Für immer is eine lange Zeit. Und eigentlich kann ich mir mich selbst in fünfzig oder mehr Jahren gar nicht vorstellen. 
Aber bei meinem Mann kann ich es. 

Als wir uns kennen lernten, war er dreiundzwanzig. Bei unserem ersten Date trug er eine blaue Levis Jeans und ein rot-weiß gestreiftes Polo-Shirt von Tommy Hilfiger. Ich sehe ihn noch genau vor mir, wie er da vor mir stand und mich anlächelte. 
Als er mir einen Heiratsantrag machte, kniete er sich vor mir nieder und begann mit den unromantischen Worten "also, Schatz, wir sind ja jetzt schon eine Weile zusammen..."
Als unser zweiter Sohn auf die Welt kam und ich gerade den Kaiserschnitt hinter mir hatte, sah ich meinen Mann an und sagte ihm, dass ich ihn liebe. Es schien mir in diesem Moment so wichtig, ihm das zu sagen. 
Auch wenn ich mich oft mit den Problemen des Alltags von ihm allein gelassen fühle und es mindestens zehn Dinge gibt, die ich an ihm ändern würde, möchte ich doch um alles in der Welt, dass diese Ehe für immer hält. Es ist nicht diese Film- oder Serienliebe, diese überwältigende, alles verzehrende Liebe, die meist problembehaftet begonnen hat und natürlich damit endet, dass die Protagonisten zueinander finden. Bei uns gab es von Anfang an nur Harmonie. Keinen Kampf, keine Unsicherheit. Man kam einfach zusammen und beschloss, es zu bleiben. 
Ich bin gespannt, wie ich in zehn Jahren über ihn schreibe!

Dienstag, 15. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - K wie Krisenmanagement

Ich gebe es zu, früher war ich nicht sonderlich gut in kritischen Situationen. Ich hatte eigentlich immer jemanden, zu dem ich kommen konnte, wenn ich Probleme hatte. Erst meine Eltern, dann Freunde, schließlich mein Mann. Ich war nie wirklich auf mich alleine gestellt, zumindest kommt es mir rückblickend so vor. 
Jetzt ist das alles anders. Wo ich früher kribbelig, ja fast hysterisch wurde, bleibe ich heute ruhig. Einen kühlen Kopf bewahren und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Das Kind ist hingefallen und hat sich die Lippe aufgeschlagen? Okay. Ein Taschentuch nass machen und drauf drücken. Das Kind hat nachts sehr hohes Fieber? Okay. Ich gebe ein Zäpfchen und trage es auf und ab, bis es erschöpft wieder eingeschlafen ist. 
Es ist nun nicht mehr so, dass ich jemanden brauche, auf den ich mich verlassen kann. Ich bin nun derjenige, auf den jemand sich verlässt. Nämlich meine Kinder. So wie es bei mir damals war: die Mama wird's schon richten. Meine Mutter blieb früher, wenn etwas mit uns Kindern war, immer stoisch ruhig und ich bewunderte sie dafür. Heute bin ich genauso, denn ich weiß, diese Aufregung hilft einem in einer Krisensituation nicht weiter. Man muss ruhig bleiben und sich darauf konzentrieren, nichts zu vergessen. Hysterisch werden kann man hinterher, wenn der Adrenalinspiegel wieder gesunken ist.  
Jetzt ist es mein Mann, der mich hilfesuchend ansieht, wenn es mal wieder drunter und drüber geht. Nicht mehr umgekehrt. Jeder hat seine Rolle in einer Familie und meine ist es, dafür zu sorgen, dass hier alles einigermaßen geregelt läuft. Ich hoffe zumindest, dass es das tut ;)

Montag, 14. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - J wie Jugend

Meine Jugend ist mittlerweile schon ein paar Jährchen her. Und als Jugend definiere ich eigentlich fast den ganzen Zeitraum vor meinem achtzehnten Geburtstag. 
Mit vierzehn bekam ich mein erstes Handy, das weiß ich noch. Ein Nokia 5110 war es. Mit einer getigerten Oberschale, die konnte man ja damals wechseln. Ich bekam eine Karte mit 50 Mark (!) Guthaben, welches ich innerhalb von zwei Tagen vertextete. Im Freundeskreis hatten bald alle ein Handy, aber damals war das noch etwas besonderes. Heute nehme ich mein Handy kaum mehr mit, wenn ich mit den Kids das Haus verlasse. Wer soll mich auch anrufen, während wir auf dem Spielplatz sind?
Mit fünfzehn war ich das erste Mal in einer Disco und hatte dort meinen ersten Vollrausch. Trotzdem kann ich mich noch genau an den Abend erinnern - an die laute Musik, die vielen Lichter, meine hohen Schuhe, die mir noch auf dem Weg zur Disco bereits Probleme machten. Es war das Gefühl von Freiheit, dass sich eingebrannt hat. Das erste Mal nachts ohne Eltern weg. Wie aufregend ich das fand! Mittlerweile frage ich mich natürlich, wie meine Eltern mir das erlauben konnten, ohne dabei vor Sorge tausend Tode zu sterben, aber wenn ich nun heute aus der Distanz mit meiner Mutter über so etwas rede, sagt sie: man gewöhnt sich daran, sich Sorgen zu machen. Es wird einfach ein Teil von dir. 
Mit sechzehn begann ich mich langsam zu fragen, was ich mir vom Leben versprach. Die ersten Freunde gingen von der Schule ab, um Ausbildungen zu beginnen. Welche Ausbildung sollte es für mich werden? Oder doch weiter zur Schule gehen? Welchen Weg sollte ich einschlagen, welcher war der richtige für mich?
Mit siebzehn hatte ich eine gute Freundin, mit der ich einen herrlichen Sommer erlebte - den Jahrhundertsommer 2003. Wir fuhren morgens beim ersten Sonnenstrahl an den See und blieben bis abends dort. Obwohl wir ständig Eis aßen oder uns Pommes vom Imbiss holten, mussten wir uns keine Gedanken über unsere Figur machen. Wir waren ständig in Bewegung, das war das Geheimnis. 
Mit achtzehn stand ich vor den Trümmern dieser Freundschaft. Ich hatte keine Ausbildung gefunden, hatte nur einen Aushilfsjob in einem Lebensmitteldiscounter und war vom Leben frustriert. Meine Eltern waren von mir frustriert, weil ich keine Ausbildung gefunden hatte und wollten mir nicht mehr helfen. 

Doch irgendwie ging es weiter. Durch meinen Job finanzierte ich mir mein Leben, bis ich eine Ausbildung fand. Ich machte diese Ausbildung, beendete sie gut und lernte meinen Mann kennen. Ich habe meinen Weg gefunden, auch wenn er anders war, als ich es gedacht hätte. Im Endeffekt denke ich, zählt nur, dass man zufrieden damit ist, wie sich das eigene Leben entwickelt hat. Ob man es nun so erwartet hätte oder nicht. 

Sonntag, 13. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - I wie Ich

Ich schreibe hier immer wieder über meine Familie. Über meine Kinder, wie sie sich entwickeln, was sie anstellen, wie sie auf diese Welt gefunden haben. Heute möchte ich einmal nur über mich schreiben!

Was ich mag
  • mir ein komplettes Outfit aus meinem Kleiderschrank bildlich vorstellen
  • Marzipan
  • den Duft von frischgewaschener Wäsche, die in der Sonne getrocknet ist
  • Pasta mit Pesto
  • Filmabende
  • alte Fotos ansehen und staunen, wie die Zeit vergangen ist
  • Bücher in allen Farben und Formen



Was ich nicht mag
  • ein vorgestelltes Outfit anziehen und feststellen, dass es nicht so aussieht, wie ich das wollte
  • Lakritzschnecken
  • Hagel
  • Fotos, auf denen ich aus Versehen die Augen zu habe
  • einzelne Socken, die ohne ihren Partner wieder aus der Waschmaschine kommen
  • Meeresfrüchte - ich habe eine Allergie
  • nur noch Wasser im Haus haben, wenn man unbedingtunbedingtunbedingt Limo haben will!!
Ich wünsche euch allen einen schönen Muttertag heute. Denkt an eure eigenen Mütter und macht euch einen schönen Tag mit ihnen und euren eigenen Kindern. Ich habe das beste Geschenk überhaupt von meinem Baby bekommen - der Kleine hat die Nacht komplett durchgeschlafen!

Samstag, 12. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - H wie Himbeeren

Jedes Jahr, wenn der Sommer nicht mehr fern ist, tauchen sie in allen Geschäften auf: Erdbeeren in allen Farben und Formen. Mein Mann liebt sie. Der Große liebt sie. Und ich mir sicher, dass der Kleine sie eines Tages auch lieben wird. Ich aber schlage aus der Reihe. Meine Lieblingsommerfrüchte sind Himbeeren! 
Neben den Unmengen an Erdbeeren werden diese süßen, kleinen Versuchungen gerne übersehen. Ich habe ein paar Rezepte mit Himbeeren, die ich jedes Jahr mache. Und die wollte ich euch nicht vorenthalten. 

Dieses Dessert gibt es in der Himbeerzeit recht häufig bei uns. Es ist schnell gemacht und war bei unseren Gästen sehr beliebt.

2. Diesen Salat mit Himbeeren essen wir gerne an heißen Sommertagen. Für eine Hauptmahlzeit gebe ich noch Schafskäsewürfel und gebratene Putenbruststreifen dazu!

3. Natürlich darf eine schöne Himbeertorte nicht fehlen. Dieses Rezept habe ich in einem Backbuch meiner Mutter gefunden und so lange gesucht, bis ich es auch im Internet gefunden habe. Durch die Windbeutel finde ich diese Torte wirklich einmalig!

So, nun wisst ihr, was wir im Sommer gerne essen. Ich geh' dann mal kochen ;)

Freitag, 11. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - G wie Gärtner

Hin und wieder denke ich noch an ihn. Ich nenne ihn den ewigen Gärtner.
Es war relativ am Anfang der Beziehung zu meinem Mann. Seine Oma hatte Geburtstag. Da sie neben Kräutergarten und Salatbeet auch einige Blumen in ihrem Vorgarten hatte, wollte mein Mann ihr einen einpflanzbaren Blumenstock schenken. 
Wir gingen zur Pflanzschule seines Vertrauens. Ich war noch nie dort gewesen, mein Mann hingegen kannte sich gut aus. Während ich die unterschiedlichsten Pflanzen betrachtete, kam er schon mit einem der Gärtner, die dort beschäftigt waren, ins Gespräch. Ich schlenderte noch eine Weile auf der Suche nach Inspiration umher, ehe ich mich schließlich neben meinen späteren Mann stellte. 
Der Gärtner, der meinem Mann gerade etwas erklärt hatte, unterbrach sich, verhaspelte sich und verlor dann ganz den Faden. Er starrte mich an, ich starrte ihn an. Irgendwie fühlte es sich für einen Moment ganz deutlich so an, als hätten wir eine nicht sichtbare Verbindung. 
Mein Mann redete weiter, für ihn hatte sich ja nichts verändert. Der Gärtner starrte mich immer noch an, ging dann weg und brachte einen Katalog, damit wir uns vorstellen konnten, wie der Blumenstock in voller Blüte aussah. Während er mich ansah und mit dem Finger über die entsprechende Seite fuhr, zitterten seine Hände. Ich lächelte ihn an und augenblicklich wurde er ruhiger. Mein Mann entschied sich schließlich für eine Pflanze, wir zahlten und gingen. Der Gärtner sah uns nach, als wir ins Auto stiegen. 
Ich weiß nicht, wie er heißt. Ich habe ihn seitdem auch nicht mehr gesehen, da die Oma meines Mannes mittlerweile genug Pflanzen hat. Hin und wieder fahre ich zufällig an der Pflanzschule vorbei und denke wieder an diese kurze Begegnung, so wie gestern. Ich kann mich noch genau daran erinnern, wie er aussah. Bestimmt hat er diesen komischen, kurzen Moment schon längst vergessen. 
Oder denkt er auch manchmal noch daran?

Donnerstag, 10. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - F wie Früher

Ich bin der Typ Mensch, der gerne in Erinnerungen schwelgt. Ganz besonders oft hört man von mir den Satzbeginn "weißt du noch, als.." oder "kannst du dich noch erinnern.." Deswegen dachte ich, ich liste heute drei Dinge auf, die sich geändert haben - früher in meinem Leben eben anders waren. 

1. Früher hatte ich Locken. Von Natur aus habe ich ja eher krüsseliges Haar, also nicht so richtig glattes, aber auch keine schönen Locken. Was dachte ich mir also? Her mit der Dauerwelle! Gut vier Jahre war ich braungelockt, dann gab ich es auf, da meine Haare selbst mit Dauerwelle bereits krüsselig wurden und griff fortan wieder zum Glätteisen.

2. Ich habe jahrelang Nägel gekaut. Richtig schlimm. Das war so mein Allheilmittel bei Nervosität oder Stress. Mittlerweile habe ich lange Nägel, die wenn ich Zeit dazu finde, sogar lackiert sind. So wie aktuell. Gestern sagte mein  Sohn zu mir: "du hast aber schöne bunte Nägel." So soll es doch sein!

3. Ja, ich gestehe, als ich meinen Mann kennen lernte, verwendete ich gerne Fix-Produkte zum Kochen. Würzen war gar nicht mein Stärke - in der Aufregung des Kochens für den neuen Partner vergaß ich es manchmal ganz. Nun koche ich alles selbst, nur Brühwürfel werden gekauft.

Es gibt aber auch Dinge, die sich bis heute nicht geändert haben.

1. Ich liebte schon immer Fernsehserien. Früher waren es Teenagerserien, heute sind es eben Erwachsenenserien. Natürlich schaffe ich es nicht regelmäßig, vor dem Fernseher zu sitzen, um die neuesten Folgen anzusehen, aber wozu gibt's schließlich die Staffeln auf DVD!?

2. Ich habe schon immer gerne geschrieben. Bereits in der Grundschule feilte ich an den tragischsten Aufsätzen über verloren gegangene Schlüssel oder entlaufene Katzen. Und heute, nun, da blogge ich eben!

3. Als Kind bekam ich zu jedem Geburtstag von meiner Mutter ihren Schoko-Spezial-Kuchen gebacken. Das heißt, ein Schokokuchen wird in der Mitte quer durchgeschnitten, dann kommt eine Schicht Marzipan hinein, obendrauf eine Schicht Nugat, nun wieder der Deckel drauf und massig Kuvertüre über den fertigen Kuchen. Wenn sie es schafft, mich an meinem Geburtstag zu besuchen, bekomme ich den heute noch. Ich freu' mich schon drauf!

Mittwoch, 9. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - E wie Eltern

Ich schreibe hier sehr viel über das Leben mit zwei Kindern, was wir den ganzen Tag so treiben, was die Kids anstellen. Alles über das Elternsein eben. Aber über meine eigenen Eltern habe ich noch gar nichts geschrieben!
Meine Eltern sind seit gut 35 Jahren verheiratet. Die ersten 20 Jahre meines Lebens haben wir zusammen gewohnt, danach haben wir uns etwas auseinander gelebt. Mittlerweile wohnen sie gut 300 Kilometer entfernt und wir telefonieren ein- bis zweimal die Woche. 
Meine Eltern haben mir viele Werte mit auf den Weg gegeben: immer für die Schule lernen, eine gute Ausbildung machen, nicht kriminell werden und - ganz zu Beginn: nur bei grün über die Ampel gehen. Vieles eben, was Eltern ihren Kindern mit auf den Weg geben möchten. 
Als rebellischer Teenager habe ich vieles belächelt oder in Frage gestellt: wozu soll ich das lernen, das brauche ich sowieso nie wieder. Ich habe von vielem den Sinn hinterfragt. Meine Eltern waren zwar nicht unbedingt extrem streng, aber doch gluckig; wenn es einmal später wurde, schrieben sie eine SMS, ob alles in Ordnung sei. 
Damals war mir das vor meinen Freunden natürlich peinlich; heute, wo ich selbst  Kinder habe, kann ich vieles besser verstehen. Nie hätte ich mir vorstellen können, dass einem das Herz stehen bleibt, wenn man das Kind für eine Sekunde aus den Augen gelassen hat und nicht mehr sehen kann. Wie sich die Sekunden in die Länge zu dehnen scheinen, während man mit den Augen hektisch die Umgebung nach der vertrauten, kleinen Gestalt absucht. Wie einen grenzenlose Erleichterung durchflutet, wenn man sieht, dass der kleine Mensch gar nicht verloren gegangen ist, sondern nur einen Meter hinter einem stehen geblieben ist, um eine besonders große Schnecke zu betrachten. Das alles weiß ich erst, seit ich selber Mutter geworden bin. Und sicher werde ich meinen Kindern, wenn es einmal so weit ist, die gleichen Tipps geben wie meine Eltern damals mir. Aber ich werde wissen, dass sie es nicht verstehen werden. Warum man diese Tipps gibt und wie es sich anfühlt, sie in die Welt hinaus zu lassen. Sie werden es erst verstehen, wenn sie Eltern geworden sind. 

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Ach ja: weil's so gut passt zu E wie Empörung: gestern habe ich einen Autoaufkleber gesehen. Auf dem stand: "I love hot mums - no fat chicks"
Hat man da noch Worte!?

Dienstag, 8. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - D wie Durchschlafen

Bevor ich Kinder hatte, schlief ich furchtbar gern. Und vor allem viel! Ich ging am Wochenende, wenn wir abends beispielsweise im Kino gewesen waren, gegen 23 Uhr ins Bett und befand mich 12 Stunden später immer noch dort. Ich hatte ja auch keinen Grund, aufzustehen. Es gab nur mich und meinen Mann und der war ebeso passionierter Gernschläfer wie ich. 
Dann kam der Große. In den ersten Monaten wurde er alle vier Stunden wach. Das war etwas ungewohnt, die Hebamme versicherte mir aber, dass das schon ein wirklich guter Rhythmus sei. 
Erst mit 15 Monaten schlief der Große durch. Er wurde zum Ende hin stündlich wach und ließ sich nur durch Schaukeln beruhigen. Ich kann mich an viele Nächte erinnern, in denen ich auf seinem Fußboden schlief, um gleich zur Stelle zu sein, wenn er aufwachte. Und dann, vom einen Tag auf den anderen war es plötzlich soweit: er schlief. Und bis heute ist es so geblieben. Sicher träumt er manchmal und weint oder ruft nach mir, aber zu 99 Prozent schläft er durch. 

Der Kleine war von Anfang an wilder. Schon im Krankenhaus gab's nachts nicht eine Stunde, in der mal Ruhe gewesen wäre. Nach vier Tagen kamen wir heim und da ging es genauso weiter. Ich versuchte alles: singen, stillen, schaukeln, streicheln. Das Kind schrie mehr, als das es schlief. Tagsüber das liebste Baby kam nachts das Monsterchen in ihm durch. 
Nun ist er neun Monate alt. Nachts wird er in guten Nächten dreimal wach, um zu stillen. In schlechten Nächten, die überwiegen, sind es um die sieben Mal. Ich bin ein Mensch, der nichts von Schlaftrainings hält, war immer der Meinung, jedes Kind schläft durch, wenn es so weit ist. Aber was, wenn nicht? Wenn er in einem Jahr noch nicht schlafen will? Ich gehe ja mittlerweile schon am Stock und bin die meiste Zeit furchtbar gereizt. Von den Konzentrationsproblemen mal abgesehen, da ich mich ständig verhasple oder auch verschreibe. 
An sich mag ich solche Jammerposts nicht. Aber als ich nach dieser wirklich miesen, durchwachten Nacht aus dem Bett kroch, konnte ich irgendwie nicht anders...

Montag, 7. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - C wie Chai Latte

"Mia, ich habe was Neues entdeckt."
"Was denn?"
Ich telefoniere mit meiner Schwiegermutter. Sie war bei ihrer Kosmetikerin zur Maniküre. Dafür hatte mein Mann ihr einst einen Gutschein geschenkt und dadurch war sie auf den Geschmack gekommen.
"Einen Chai Latte!"
"Einen Chai - was?!"
"Chai Latte. Das ist ein sehr gutes Getränk."
Irgendwas dämmert da bei mir. Meine beste, kosmopolitische Großstadtfreundin hat von so einem Getränk auch schon einmal etwas erzählt. Aber ich dachte, bei uns auf dem Land gibt's sowas sowieso nicht. 
"Hast du am Samstag Zeit?", fragt die Schwiegermutter, was ich bejahe. "Dann mache ich uns einen schönen Kuchen und dazu trinken wir einen Chai Latte."

Es schmeckt tatsächlich gut, das magische Getränk. Mir sind Vanille und Schoko am liebsten. Wir essen Kuchen und unterhalten uns. Die Kinder spielen. Na ja, das eine spielt, das andere sabbert. 
"Also als Dankeschön, dass du einen so guten Kuchen gezaubert hast, mache ich nächsten Samstag eine Torte für uns, ja? Und dann können wir ja wieder einen Chai Latte trinken", schlage ich vor. 
Und dabei sind wir bisher geblieben. Jeden Samstag treffen wir uns entweder bei ihr oder bei mir, essen Kuchen oder Torte und trinken unseren Chai Latte. Mein Mann versteht nicht, was wir uns ständig zu sagen haben, aber mein Mann ist auch eher ein schweigsamer Typ, der niemandem sonderlich viel zu sagen hat. 
Also falls ihr ihn tatsächlich noch nicht kennen solltet: ausprobieren! :)

Sonntag, 6. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - B wie Babyschwimmen

"Sag' mal Schatz, gehst du eigentlich zum Babyschwimmen?"
"Ich? Hatte ich nicht vor."
"Aber das ist so gut für die Entwicklung von unserem Sohn!"
"Dann geh' du doch zum Babyschwimmen."
Der Gatte war beleidigt. 
"Würde ich glatt, wenn ich könnte. Aber diese Kurse sind meistens am Vormittag und da bin ich ja leider leider in der Arbeit."
"So ein Pech, was?"
"Nun gib' dir doch doch einen Ruck und geh hin. Du wirst sehen, das wird bestimmt richtig lustig."

Also meldete ich den Großen, damals zarte sechs Monate alt, und mich zu einem Babyschwimmkurs an. Dafür musste ich jeden Mittwoch gut dreißig Kilometer einfach fahren, denn der Babyschwimmkurs hier im Ort war abgesagt worden, da die Kursleitung selbst ein Baby bekommen hatte. 
Im Babyschwimmkurs waren wir sieben Mütter und sieben Babys. Der Große war immer schon sehr schlank, Babyspeck hatte er eigentlich nie. Er hatte auch nie einen sonderlich großen Kopf - eben einen Kopf, der zu seinem schlanken Körper passte. 
"Oh, schaut euch doch den niedlichen Kleinen da an!", riefen meine Kurskolleginnen, als sie den Großen das erste Mal sahen. 
"Und so dünn!", kam es aus einer Ecke. 
"Und erst der kleine Kopf!! Ja, gibt's denn so was!?"
"In einem kleinen Kopf wohnt ein großer Geist", sagte ich angriffslustig in die Runde, denn ich hatte das mit dem kleinen Kopf schon oft genug gehört und mir eine passende Antwort parat gelegt. Gott sei Dank verstanden die Damen meinen Humor, wir lachten zusammen und das Eis war gebrochen. 

Was macht man in so einem Babyschwimmkurs?
Man patscht mit den kleinen Händchen und Füßchen aufs Wasser. 
Man singt lustige Liedchen und wirbelt die Kinder dabei durchs kühle Nass. 
Und natürlich ratscht man jede Menge. 
"Schlafen eure Kids denn schon durch?", wagte ich es in die Runde zu fragen. Energisches Kopfschütteln. 
"Meine wird um die drei Mal wach pro Nacht.", kam es von der einen. 
"Meiner schläft erst gegen Mitternacht ein", klagte die nächste. 
"Dafür ist bei uns die Nacht um 5 Uhr zu Ende", brachte ich mich ein. Kollektives Seufzen. 
Da schwebte eine wunderschöne, schlanke Mutter mit Sonnenbräune und permanent Make-Up durch's Wasser zu uns. Es sah beinahe so aus, als würde das Wasser vor ihrer Grazie zurück weichen. 
"Also das Schlafen macht bei uns ja ü-ber-haupt keine Probleme", lachte sie und zeigte uns ihre perfekten Zähne. Ihr Sohn lachte fröhlich mit. 
"Mein Junior geht zum Teil um sechs Uhr abends ins Bett und schläft bis zum nächsten Morgen neun Uhr durch!"
Entsetztes Schweigen in der Runde. Und das erzählt die einfach so!?
Sie kam allerdings nur dieses eine Mal. Wir anderen machten den Kurs zu Ende und blieben auch danach in Kontakt. Immer, wenn eine von uns eine besonders schlechte Nacht hatte, erzählt sie es den anderen. Geteiltes Leid ist halt doch halbes Leid. Denn schlechte Nächte schlauchen, das weiß jeder von uns. 
Beim Kleinen habe ich keinen Platz mehr in einem Babyschwimmkurs bekommen. Dafür gehe ich mit ihm dann später mal zum Kleinkindschwimmen ;)


Samstag, 5. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - A wie Abnehmen

Weil ich schon so viele gute Ideen in anderen Blogs gesehen habe, dachte ich, dass ich mir auch mal etwas einfallen lassen könnte. Meine Idee: Ein Blog zu jedem Buchstaben des Alphabets! Dabei ist es egal, ob die Themen weltbewegend sind oder nicht, es sind einfach nur die ersten Dinge, die mir beim aktuellen Buchstaben in den Sinn kamen. 

Also A wie Abnehmen. Wie ich darauf komme?
Nun, ich war zweimal schwanger. Und ich hatte in beiden Schwangerschaften böse Essattacken. Man kann ohne Übertreibung sagen: ich habe alles verputzt, das nicht bei drei auf einem Baum saß. Dabei war es vollkommen egal, ob es um deftige, pikante Speisen ging oder um Süßkram. Ich aß einfach alles. 
Nach der Entbindung kam dann natürlich jedes Mal die große Ernüchterung. Nichts passte! Nach Monaten, in denen ich mir ausgemalt hatte, wie gut ich mit Baby und den "schlanken" Klamotten aussehen würde, lief ich nun in Jogginghosen mit Gummibund herum. Beim Großen hatte ich das Ausgangsgewicht nach acht Wochen wieder erreicht, ein Wunder, wie es mir heute erscheint. Beim Kleinen hat es vier Monate gedauert. Aber die Figur an sich hat sich einfach verändert. Auch wenn das Gewicht wieder das gleiche ist, das Becken ist breiter. Ich vermute, das wird sich auch nicht wieder ändern. Insgesamt bin ich zufrieden mit meiner Figur, auch wenn ich manche Sachen wie Hot Pants oder kurze Röckchen nicht tragen kann. Ich habe nun mal keine Kleidergröße 34, sondern 38. Aber um disziplinierter zu sein, gönne ich mir viel zu gern unnütze Sachen. Deswegen ist das eben so. 
So, eben kommt meine Schwiegermutter zu Besuch. Wie passend: sie kommt zu Kaffee und Kuchen...

Kuchen und Kinderarzt

Ich habe gestern einen Kirsch-Keks-Kuchen gemacht. Leider hat manches nicht so geklappt, wie ich mir das vorgestellt hatte, aber geschmacklich finde ich ihn sehr gelungen. Deswegen schreibe ich hier gleich die abgewandelte Rezeptvariante ab, so wie ich ihn das nächste Mal machen werde. 

Ihr benötigt

180 g Butterkekse
125 g Butter
600 g Frischkäse
250 ml Sahne
1 Päckchen Vanillezucker
75 g Puderzucker
100 g Haselnüsse
1 Glas Sauerkirschen
2 Päckchen Tortenguss
4 EL Zucker

1. Zuerst die Kirschen in ein Sieb geben, Saft dabei auffangen. Saft mit zwei Päckchen Tortenguss und 4 EL Zucker aufkochen. Vom Herd nehmen. Die Kirschen zugeben und alles komplett abkühlen lassen. 

2. Die Butterkekse in eine Plastiktüte geben, fest verschließen und gründlich zerkleinern. Die Butter in einem Topf schmelzen, zu den Keksen geben. Gut verrühren. 
Einen Tortenring auf eine Tortenplatte stehen. Die Keks-Butter-Mischung hineingeben und als Boden andrücken.

3. Den Frischkäse mit Puderzucker und 50 ml Sahne verrühren, bis eine einheitliche Masse entsteht. Auf den Keksboden geben. 

4. Die Haselnüsse in einer Pfanne ohne Öl rösten, bis sie aromatisch duften. Gleichmäßig auf dem Frischkäse  verteilen. 

5. 200 ml Sahne mit Vanillezucker steif schlagen und ebenfalls gleichmäßig auf den Haselnüssen verteilen bzw. vorsichtig verstreichen. 

6. Kirschmischung auf die Sahne geben. Kuchen für mindestens 2 Stunden in den Kühlschrank stellen. 

So in etwa sieht das ganze dann aus:



Ich habe den letzten Schritt etwas anders gemacht, deswegen hat sich die Sahne mit den Kirschen so unschön vermischt. Schmeckt zwar trotzdem gut, sieht aber eben nicht so schön aus. Werde es das nächste Mal so machen, wie ich es oben beschrieben habe. 

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Wir waren ja gestern beim Kinderarzt. Der Kleine hat tatsächlich einen leichten Magen-Darm-Infekt, der uns wieder eine schlaflose (also noch schlafloser als sonst) Nacht beschert hat. Aber nun geht es ihm schon besser. Er hat wieder Hunger, das merkt man ihm deutlich an. Es geht also bergauf!
Heute behalte ich ihn noch genau im Auge. Bisher hat er sich nicht mehr erbrochen. Wenn bis morgen nichts mehr passiert, haben wir es wohl überstanden. 

Freitag, 4. Mai 2012

Schlafräuber

Gestern Abend freute ich mich richtig auf mein Bett. 
Müde bin ich ja eigentlich jeden Tag; mit einem knapp neun Monate alten Baby, das durchschnittlich bis zu sieben Mal die Nacht wach wird, ist das kein Wunder. Gestern hatten wir die Großeltern der Kids besucht, im Garten gespielt, geschaukelt und sind spazieren gegangen. Der Kleine war also aufgrund des vielen Inputs sehr müde. 
Kaum, dass er lag, ging es los: er brach seinen ganzen Abendbrei wieder heraus. Und so ging's dann weiter. Etwa fünf Mal. Ich rannte jedes Mal mit ihm zum Waschbecken, putzte ihn wieder sauber, beruhigte, sang. Ich habe keine Ahnung, ob er einen Infekt oder Virus erwischt hat oder einfach seinen Brei nicht vertragen hat. Heute haben wir mit dem Großen sowieso einen Kontrolltermin bei unserem Kinderarzt, da werde ich mal nachfragen, was das gewesen sein könnte. Bisher geht es ihm wieder gut, ich habe die Hoffnung, dass das gestern Abend eine einmalige Sache war.

Wie immer, wenn eine kritische Situation beide Elternteile dringend erfordert, schlief mein Mann. Angelegentlich schreckte er zwar auf, aber als er versuchte, den Kleinen zu beruhigen, schrie der nur noch mehr. Der Kleine ist nachts ja quasi nur mich als Ansprechpartner gewöhnt, da hat ihm die ungewohnte Fürsorge seines Vaters vielleicht Angst gemacht. 
Heute bin ich nicht nur erledigt, sondern vollkommen kaputt. Als das Baby endlich schlief, konnte ich es nicht. Ich lag Nase an Nase neben ihm und hatte unglaubliche Angst, er könne plötzlich aufhören zu atmen. Oder noch einmal spucken und dann keine Luft mehr bekommen. Bei jedem lauteren Schnaufer oder einem Husten saß ich kerzengerade im Bett. An Schlaf diese Nacht habe ich vielleicht zwei Stunden abbekommen. Am Stück vielleicht eine halbe Stunde. 
Tja, früher konnte ich nachts nicht schlafen, weil ich in den angesagtesten Clubs und Discos tanzte und mich zu lauter Musik sinnlos betrank. Wie sich ein Leben doch so ändern kann..

Donnerstag, 3. Mai 2012

Ein Tag am Meer...äh...Sand

Gestern hatten wir einen schönen, kleinen Tag zu dritt. 
Vormittags räumten wir das Haus auf und überlegten, was wir abends kochen könnten. Die Wahl des Großen: Waffeln! Also suchte ich mir bei Chefkoch ein schönes Rezept und zusammen bereiteten wir den Waffelteig vor. 

Nachmittags war das Wetter schöner als angekündigt, also machten wir uns natürlich sofort auf den Weg nach draußen. Das Ziel: Der Lieblingspark vom Großen. 
"Ich bin heute so fröhlich!", erklärte er mir, während er an meiner Hand aufgeregt neben mir her lief. In seiner anderen Hand hielt er seinen kleinen Schaufelbagger, der natürlich mit musste. 
"Fröhlich bist du?", fragte ich nach. "Das ist aber schön! Warum bist du denn so fröhlich?"
"Ich freu' mich schon so auf den Park!!"
Im Park setzten der Kleine und ich uns auf eine Bank. Im Sonnenschein verspeiste er seinen Nachmittagsbrei, während der Große den Sandkasten entdeckt hatte und eifrig mit seinem Schaufelbagger Löcher grub. 
"Mama, kommst du auch in den Sand?", ging es ein paar Minuten später. Der Kleine hatte seine Mahlzeit mittlerweile beendet und dämmerte wieder im Kinderwagen vor sich hin.
"Wenn dein Bruder eingeschlafen ist, hab' ich ein bisschen Zeit, dann spielen wir zusammen im Sand, ja?", versprach ich. Der Große wartete erstaunlich geduldig die ihm sicher endlos erscheinenden viereinhalb Minuten, bis der Zwerg eingeschlafen war. Dann machten wir zusammen den Sandkasten unsicher. 
Wir rutschten ein paar Mal.
Wir buken Sandkuchen im Spielhäuschen.
Wir kletterten die Seile rauf und wieder runter. 
Wir hatten jede Menge Spaß!
Als der Kleine wieder wach wurde, beschlossen wir, langsam nach Hause zu gehen. Wir sammelten noch einen Blumenstrauß aus den Wiesenblumen, die um den Sandkasten herum wuchsen und machten uns davon. 
Zuhause gab's dann gleich die Waffeln. Mit frischen Erdbeeren und Puderzucker. Nach dem vielen, anstrengenden Spielen schmeckte dem Großen seine Waffel natürlich besonders gut. Ich hätte gerne ein Foto gemacht, aber leider blieb keine übrig ;)

Mittwoch, 2. Mai 2012

Selbstversuch

Ich telefoniere mit meiner Schwiegermutter. Wir sprechen über meine Schwägerin in spe, die mein anspruchsvoller Schwager, also der Bruder meines Mannes, nach jahrelanger Suche als für sich passend erachtet hat. Natürlich hat sie einen klasse Job, ist umwerfend nett und umwerfend hübsch. Sie ist groß, hat lange Beine und langes, glattes, blondes Haar. Ich bin klein, habe deshalb keine langen Beine und mittellanges, braunes Haar, das recht krüsselig ist, wenn ich ihm nicht mit Föhn und Glätteisen zu Leibe rücke. 
"Tja, weißt du", beginnt meine Schwiegermutter (die selbst klein ist und krüsseliges Haar hat), "man kann ja so viel aus sich machen! Wenn man Absätze trägt, sieht man gleich viel größer aus und auch schlanker." Das hat sie bestimmt gesagt, weil ich öfters über meine Figur meckere.
"Und man darf sich natürlich auch nicht kleiden wie eine graue Maus. Beige und braun, das ist ja so langweilig. Da müssen bunte, auffällige, fröhliche Farben her!"
Habe ich gerade eine Typberatung von meiner Schwiegermutter bekommen!? Es wäre nicht so, dass ich mich sonderlich langweilig kleiden würde - natürlich sind auch braun und beige dabei, aber auch lila, pink, petrol und wie sie alle heißen! 

Ich lege auf und fühle mich angegriffen. Ich mag im Sommer nun mal Ballerinas am liebsten, auch wenn ich natürlich Riemchensandalen mit hohem Absatz besitze. Aber damit kann ich den Kids schlecht hinterher sausen, deswegen stehen sie meistens im Schrank.

Zuverlässig schaltet sich der Trotzreflex ein: der zeig' ich's! Ich suche mir aus meinem Sommerrepertoire ein hübsches, luftiges Kleidchen hervor und dazu die Sandalen mit den höchsten Absätzen. Sogar die Fingernägel lackiere ich mir noch rot, weil das die schöne Schwägerin auch immer macht. 

An der Haustür zeigen sich erste Probleme. Ich muss über unser Natursteinpflaster zur Garage, welches recht uneben ist. Ein Kind auf der Hüfte und eins an der Hand macht es schwierig, auf den dünnen Absätzen das richtige Gleichgewicht zu finden. 
Nun müssen wir noch über circa zwei Tonnen Rollsplit laufen, der in der Einfahrt liegt und auf seinen Einsatz im Garten wartet. Ich weiß schon, wieso ich diese Schuhe normalerweise nur anschaue und nicht anziehe!!

Endlich im Auto angekommen starte ich den Motor. Fahren mit Absätzen war noch nie meine Stärke, deswegen geht das alles sehr ruckelig vor sich. Unterwegs beschließe ich dann noch spontan, meinen Schwiegervater bei seiner landwirtschaftlichen Arbeit zu besuchen. Wir fahren zu dem Feld, auf welchem man ihn um diese Uhrzeit oft findet. Vor lauter Winken fahre ich in ein Schlagloch. Es geht weder vor, noch zurück. Verdammtverdammtverdammt!
In meinem hübschen Kleidchen und mit den glitzernden Sandalen stecke ich im Matsch fest. Die Kinder grienen unbegeistert auf dem Rücksitz. Die rot lackierten Fingernägel krallen sich in das Lenkrad, in welches ich am liebsten auch gleich beissen würde. 
Mein Schwiegervater navigiert mich kommentarlos aus dieser Misere heraus. Das ist für ihn eher unüblich, normalerweise kann er sich eine spritzige Bemerkung schwer verkneifen. Vielleicht sieht er mir an, dass ich leicht aggressiv bin - so fröhlich ich auch gekleidet bin. Wir schleichen uns wieder, von der Landwirtschaft habe ich genug. 
Endlich kommen wir bei der Schwiegermutter an. Immerhin, sie erkennt an, dass ich anders aussehe als sonst. Auch die Schuhe, die ich mit einem Feuchttuch (Baby sei Dank hat man ja immer welche mit) gerettet habe, finden Anklang. Aber ich glaube, für jeden Tag ist mir der Aufwand dann doch zu groß. Der Große fand mich zwar auch sehr hübsch, aber ich glaube, er wird damit leben müssen, dass ich mich zwischen Ballerinas und High Heels immer für die Ballerinas entscheiden werde.