Mittwoch, 27. Februar 2013

Die liebe Eitelkeit

Als Mama ist man ja quasi 24 Stunden im Einsatz. Man betreut die Kinder tagsüber, geht mit ihnen bei guter Wetterlage an die frische Luft, denkt sich bei schlechter Wetterlage Spiele für drinnen aus und räumt meistens allein das ganze Chaos hinterher wieder auf. Soweit, so gut. Ich mag unseren Alltag, der vormittags aus mir und dem Kleinen und nachmittags aus uns dreien besteht. Abends kommt der Papa nach Hause und vervollständigt unser kleines Familienkleeblatt. 
Aber ich bin auch noch da. 

Zuerst denke ich immer an die Kids: haben sie alles? Steht im Kindergarten eine Veranstaltung an, die ich nicht vergessen darf? Muss der Kleine geimpft werden, sind irgendwelche Untersuchungen fällig? 
Meist bin ich abends komplett verspannt, weil ich den nörgelnden, zahnenden Kleinen den ganzen Tag auf der Hüfte hatte oder wild mit dem Großen durchs Haus gekugelt bin. (Das passiert mir öfter. Ich erinnere gerne an meine Arbeitseinsatzverletzung aus *diesem* Post.)
Und so brauche ich manchmal eine kleine Auszeit, etwas für mich. Abends ist das eine heiße Wanne oder ein gutes Buch. Aber manchmal möchte ich auch ohne die Kids das Haus verlassen und mir etwas Gutes tun. 
So auch letzte Woche. 

Ich hatte zu Weihnachten einen Gutschein für eine Kosmetikerin bekommen. Mit dabei Wimpern färben, Augenbrauen zupfen und all solche niedlichen, kleinen Dinge. Im Studio fühlte ich mich auch tatsächlich ganz toll - ich bekam sofort einen aromatischen Chai Latte und wurde liebevoll mit einer wuscheligen Decke zugedeckt. Sogar unter die Füße wurde sie mir geschoben, so wie früher, als ich noch das Kind war und nicht die Mama. Hach, war das damals schön. 
Eine Stunde später verlasse ich gutgelaunt und erholt das Studio. Ich liebe meine Kinder mehr denn je, denn schließlich habe ich sie jetzt eine Weile nicht gesehen. So soll die Welt sein: ich fühle mich zu hundert Prozent als Frau. Bestimmt fällt den Leuten das auf, dass ich jetzt so schick bin!

Ich büße diese Eitelkeit immer noch.

Was passiert ist? Nun, ich reagiere allergisch auf die Wimpernfarbe. Mein ganzes Gesicht ist krebsrot und geschwollen, sodass man nur mit Mühe noch die Augen mit dem frisch gefärbten Wimpern erkennen kann.
Goal achieved: ich falle den Leuten auf. Es gucken mich definitiv mehr an, als vor dem Kosmetikstudiobesuch. Aber bestimmt nicht wegen meinen tollen Wimpern..

Dienstag, 19. Februar 2013

How I Met Your Father - Part XVII

Kinder, ihr werdet euch bestimmt fragen, wie es mir direkt nach der Trennung von Lukas ging. 
Die Antwort lautet ungeschönt: beschissen. 
Eure Tante Sandra war in dieser Zeit mein Anker. Sie hörte sich mein stundenlanges Lamentieren über einzelne Begegnungen oder Streits mit Lukas an, ohne genervt zu sein. Mit ihr konnte ich alleine sein, ihre Anwesenheit konnte ich als einzige dauerhaft ertragen. Alles andere nervte mich. Die Ausbildung, das Lernen, die Kurskollegen, das Leben an sich. Ich befand mich lange in der Trauerphase, die schließlich von Wut abgelöst wurde. 
Oh ja. Ich war sehr wütend. 
"Was denkt sich dieser Mistkerl eigentlich!? Ich könnte schreien! Und da vorne der Typ, der schaut mich schon die ganze Zeit so saublöd an. Der kriegt gleich ein PROBLEM mit mir!!!"
Eure Tante Sandra ertrug auch diese Phase, ohne sich zu beschweren. Sie ließ mich schimpfen, stand mir bei, als meine ganze Frustration über das Scheitern dieser Beziehung sich in aufgestauter Wut entlud. 
Irgendwann ebbte auch dieses Gefühl ab und wurde ersetzt durch eine Art mürrische Gleichgültigkeit. Ich war stets muffelig gelaunt, andererseits erreichte mich aber auch nichts genug, um mich wirklich zu berühren. Ich hatte mich damit abgefunden, dass die Welt eben so war, wie sie war - schlecht. Ich nahm es hin und ließ alles an mir vorbei fließen. 
Nun wurde eure Tante Sandra langsam unruhig, denn so kannte sie mich nicht. Sie schlug eine berufliche Veränderung vor, um mich aus dem Alltagstrott zu reißen - wir Auszubildende sollten die Abteilungen durchwechseln und sie hatte gehört, in einer Abteilung stünden gleich zwei Ausbildungsplätze zur Verfügung. 
"Denk dir nur, dann könnten wir uns jeden Tag sehen, zusammen Mittagspause machen, in die Stadt gehen und so weiter! Klingt das etwa nicht gut?"
Unbeteiligt stimmte ich zu, also nahm sie sofort die Dinge in die Hand und bat darum, uns diese beiden Ausbildungsplätze zuzuzweisen. Wir hatten Glück und durften schon eine Woche später wechseln. 
Und ratet mal? Genau, dort traf ich euren Vater. Ich erzähle es euch beim nächsten und gleichzeitig letzten Mal...
 

Samstag, 16. Februar 2013

Der Nicht-Valentinstag

Ich gebe es zu: ich mag den Valentinstag. Aber erst, seit ich nicht mehr single bin. Vorher fand ich ihn ätzend ;)
Bisher hatten wir es eigentlich jedes Jahr geschafft, etwas besonderes zu machen. Sei es mal essen gehen, sei es ein ander Mal einfach nur im Bett liegen, uns angucken und uns stundenlang unterhalten.
Doch so nicht dieses Jahr. 

Zwei Tage vor Valentinstag kränkelt der Große. Fieber. Halsweh. Schnupfen. Fieber steigt und steigt. Also wieder mal ab zum Kinderarzt. Gäbe es dort Treuepunkte, hätte ich bestimmt schon die dritte Karte voll.
Nach zwei Stunden in der Praxis und einer völlig verzweifelten Ärztin, die den Grund des stets steigenden Fiebers nicht finden kann, steht endlich die Diagnose: Scharlach! Mal was ganz anderes als sonst. Also bekommen wir wieder mal Antibiotikum und gehen nach Hause mit dem festen Vorsatz, so bald nicht wieder zu kommen.
Zwei Tage später fiebert der Kleine extrem. 
Am Valentinsnachmittag sitze ich also mit dem nörglerischen Kleinen auf dem Schoß schon wieder beim Kinderarzt. Wenigstens hat er keinen Scharlach, dafür aber einen grippalen Infekt. Bis Montag muss das Fieber weg sein, sonst - Überraschung - müssen wir noch mal zum Arzt kommen. 
Am Valentinsabend also sind mein Mann und ich fertig mit den Nerven; er, aus mir nicht nachvollziehbaren Gründen (wie attraktiv erscheint mir derzeit ein Bürojob, an dem man von gesunden Erwachsenen umgeben ist); ich, weil ich nachts mit kranken Kindern das Schlafen fast komplett eingestellt habe und ein Ende nicht in Sicht scheint. 
Und doch werde ich nachts getröstet. Taps-taps kommt der Große ins Schlafzimmer, seinen Schlafhasen unter den Arm geklemmt und bittet um Einlass ins elterliche Bett. Natürlich darf er in die Mitte, wo er mir gleich den Arm um die Schultern legt. 
"Du bist meine beste Freundin", sagt er leise, kurz bevor er einschläft.
Na ja. Dann wollen wir mal nicht so sein. Schließlich hat der Valentinstag ja doch noch ein gutes Ende gefunden.

Donnerstag, 14. Februar 2013

Rezeptidee - Schokoladige Cupcakes mit Waldbeer-Frosting

Für den Teig braucht ihr

100 g Mehl
80 g Kakaopulver
1 1/2 TL Backpulver
120 g Butter
150 g Zucker
2 Eier
150 ml Milch

Mehl, Kakaopulver und Backpulver miteinander vermengen. In einer zweiten Schüssel Butter, Zucker und Eier schaumig rühren. Die Milch in einem dritten Gefäß abmessen. 
Nun abwechselnd die Mehlmischung und die Milch unter die Buttermischung rühren. In Papierförmchen in ein Muffinblech setzen, dabei die Förmchen zu zwei Dritteln mit Teig füllen. Bei 180 Grad Ober/Unterhitze circa 15 bis 20 Minuten (bei mir waren es exakt 17 Minuten) backen.
Aus den angebenen Zutaten wurden es bei mir sechzehn Stück!

Ab in den Ofen, kleine Freunde!
Für das Frosting braucht ihr

80 g Puderzucker
150 g Waldbeeren (gefroren)
200 g Frischkäse (Magerstufe)
250 g Mascarpone

Die aufgetauten Beeren mit dem Puderzucker pürieren. Frischkäse und Mascarpone unterrühren. Das Frosting nun gleichmäßig auf den ausgekühlten Muffins verteilen. Beliebig verzieren!

Bei uns musste es natürlich wie üblich schnell gehen, deswegen habe ich mir für das Verzieren nicht so viel Zeit genommen. Das tut dem Geschmack aber keinen Abbruch!



















Freitag, 8. Februar 2013

Rama Lama Ding Dong

Vorgestern war es wieder soweit: wir, eine Gruppe Mamas aus einer ehemaligen Kinderspielgruppe, trafen uns zum Stammtisch. 
Es herrschte gute Stimmung am Tisch. Beschwingt lästerten wir über die eigenen Kinder und gemeinsame Bekannte. 
Irgendjemand machte den Vorschlag, in die nahegelegene Bar zu wechseln. Dort legte ein DJ auf zwecks Fasching. Die Stimmung stieg, wir bestellten Cocktails. 
"Diesen einen", sagte meine Freundin zu mir und blickte auf die Uhr; es war halb zehn Uhr abends. "Dann gehen wir nach Hause."

Drei Stunden später wankte ich heim.

Was war passiert?

Wir wohnen in einem kleinen Ort. Und zufälligerweise kannten wir jemanden, der in besagter Bar an diesem Abend seinen Geburtstag feierte. 
Und ein paar Lokalrunden spendierte. 
So saßen wir an unserem Tisch, umringt von Jugendlichen, die sich bestimmt fragten, was wir alte Schachteln dort wollten, und freuten uns, wenn ein Lied aufgelegt wurde, das so unmodern war, dass wir es auch kannten. Mit jedem Schlager stieg die Stimmung. 
"Das Zebra da hinten ist meine Schwägerin!", ruft mir eine Mama zu. Tatsächlich - eine Gruppe Frauen hat sich anscheinend als Zoo verkleidet. Ich sehe besagtes Zebra, einen Tiger, einen Löwen und, dazu unpassend, eine Matrosin. Na, der haben sie von ihrem Tier-Motto wohl vorher nichts gesagt. Gemeinheit. 
Nach dem dritten Prosecco höre ich auf zu zählen. Ich genieße das angenehm leichte Gefühl und stimme den anderen zu: so jung kommen wir nicht mehr zusammen!

Der nächste Tag ist tödlich. Aufstehen um fünf Uhr mit dem Kleinen. Ab in den lauten, lärmenden Kindergarten um das eigene laute, lärmende Kind fachgerecht betreuen zu lassen. Sie haben dort eine Pyjamaparty, der Große darf also im Schlafanzug kommen. Ich lasse mir die unvermeidlichen Witzchen der anderen Eltern kommentarlos gefallen ("Du schaust aber müde aus. Lange Nacht gehabt? Harhar." - "Hey, das Motto ist heute Pyjamaparty, Mia, da kannst du dich ja auch gleich mit den Kids auf den Boden legen. Hiiihiii.") und flüchte nach Hause.
Dort fällt es mir wieder ein. Oh Gott. In unserem jugendlichen (na ja, das sagt man halt so, auch wenn wir schon etwas älter sind) Leichtsinn haben wir vereinbart, demnächst in die nächstgrößere Stadt auf eine Ü30-Party zu fahren. Wir in der Disco, die Zweifachmamas. Und ich habe bei der Verlosung gewonnen und muss nicht der Fahrer sein. Also darf ich etwas trinken. Und der ganze Spaß geht von vorne los. 
Herrje. Noch so einen Tag schaffe ich nicht ;)   

Dienstag, 5. Februar 2013

Der Glückspilz

Gespannt ging ich heute morgen auf und ab, während ich auf den Postboten (bzw. in unserem Fall, Postbotin) wartete.
Und da! Endlich! Das gelbe Auto fuhr vor unseren Briefkasten, die freundliche Frau stieg aus und warf einen kleinen Umschlag ein. Ich wartete, bis sie zumindest um die Ecke gefahren war, ehe ich mich vor die Haustür stürzte.
Ich hatte Post! Von der lieben *Jenny*!

Vorgeschichte: ich hatte bei *diesem* Gewinnspiel von ihr mitgemacht. Und nun musste ich mich nicht lange gedulden, ehe der heißersehnte Gewinn eintraf. 

Der eigentliche Gewinn - ein bezauberndes Paar Ohrringe. Sie kamen in dem hübschen, roten Säcklein, zusammen mit einer sehr, sehr, sehr lieben Karte, über die ich mich sehr, sehr, sehr gefreut habe!  


Dann entdeckte ich noch dieses Kuvert im Umschlag. Was sich wohl darin verbergen mochte...!?

 
Zwei Tütchen mit Gummibären! Und dazu ganz viele bunte Aufkleber. Und einer davon musste sofort...

...an die Tür vom Kinderzimmer geklebt werden, um diese aufzupeppen.


Vielen, vielen lieben Dank noch einmal Jenny für diesen tollen und liebevoll ausgesuchten Gewinn. Ich mache jederzeit wieder gerne bei deinen Gewinnspielen mit, dessen kannst du dir sicher sein ;)

Samstag, 2. Februar 2013

Rezeptidee - Pizzabrötchen

Heute gibt es bei uns Pizzabrötchen zu Mittag. Bei uns gibt es das meist als Resteverwertung, man kann die Brötchen aber auch sehr gut vorbereiten, weshalb sie bei uns auf Familienfeiern oder Festen der Dauerbrenner sind.

Zuerst schneidet man 200 g Salami in kleine Würfelchen und gibt sie in eine Schüssel. Dazu kommen 200 g Käse, z. B. Mozzarella - entweder wieder in kleine Würfel geschnitten oder gleich gerieben.
Nun brauchen wir noch eine Dose Champignons oder 150 g frische Champignons. Die Pilze klein schneiden und zu den anderen Zutaten geben.
Nun fehlen noch 4 große Tomaten. Die Kerne werden entfernt, das Fruchtfleisch klein geschnitten. Die Tomaten kommen nun mit einem kräftigen Schuss Sahne (damit sich die trockenen Zutaten besser verbinden - der Teig sollte aber nicht zu flüssig werden, da er sonst später die Brötchen durchweicht) in die Schüssel. 
Anschließend wird die Masse noch gewürzt. Mit Salz, Pfeffer, Oregano, Basilikum und Pizzagewürz schmecke ich die Füllung ab, bis ich zufrieden bin. 



Nun werden die Brötchen aufgeschnitten und mit ein bis zwei großzügigen Esslöffeln der Pizzamasse befüllt. Bei 200 °C Ober/Unterhitze für 10 Minuten auf der mittleren Schiene im Backofen backen und - voila! Fertig sind die Pizzabrötchen.


Die Mengenangaben beziehen sich auf ein Blech, insgesamt circa 8 Brötchen, also 16 aufgeschnittene Pizzabrötchen!