Montag, 25. November 2013

Wie es mich in die Gastronomie verschlagen hat...

...und wie es ist, dort zu arbeiten.

Ich habe in meinem noch relativ jungen Leben schon einiges an Jobs gehabt. Los ging es als Schüler als Ladenpackhilfe in einem Discounter. Es folgten sechs Monate Tätigkeit als Schreibkraft bei einem Anwalt, danach ein mehrmonatiges Praktikum in einer Arztpraxis. Dann entschied ich mich für meine Ausbildung im Bürobereich und nachdem die Kids nun etwas größer sind, habe ich meinen bereits dritten Job, seit sie auf der Welt sind: mit dem Großen habe ich übergangsweise Zeitungen ausgetragen, zugunsten der Arbeit im Hotel dann aber wieder damit aufgehört. Und nun seit ein paar Wochen leiste ich meine Stunden in einem Restaurant ab. 

Es herrscht dort ein rauerer Ton als beispielsweise noch im Hotel. Hier geht es nicht um Minuten, sondern Sekunden, ehe aus einem auf einen Teller drappierten Kunstwerk eine unansehnliche Mischung wird. Dementsprechend bleibt für viele Worte oder Erklärungen keine Zeit. Dass etwas falsch gemacht wird, darf nicht passieren. Denn dann bleiben die Gäste aus und ausbleibende Gäste bedeuten für alle nichts Gutes. 

Ich arbeite in der Küche mit. Was ich da so mache? Standardtätigkeiten wie Spülen genauso wie Eis und Speisen anrichten oder Tortenstücke schneiden. Natürlich auch schwere Töpfe hin und her schleppen, doch da bin ich nicht zimperlich. Schließlich habe ich zwei Kinder, die oft genug auf mir herumkraxeln oder Flieger spielen wollen. Meine Oberarmmuskulatur ist also entsprechung gut trainiert. 

Die letzten drei Tage habe ich von morgens bis Mitternacht durchgearbeitet, da unser Restaurant Hochbetrieb hatte. Heute muss ich noch abends für "nur" sieben Stündchen ran, danach ist bis Samstag Ruhe. Gestern kam ich dementsprechend erledigt nach Hause geschlichen. Und was war los!? Ich lag kaum im Bett, da kam der Große ums Eck. Wankend. Rotes Gesicht. Sofort klar: Fieber. 40,2 Grad. Was folgte, war eine natürlich auf meiner Seite durchwachte Nacht, in der ich ihn minütlich anfasste, um festzustellen, ob die Temperatur auf die Fiebermittel hin dauerhaft gesenkt blieb. Nun hat er nur noch erhöhte Temperatur, trotzdem geht es ab zum Kinderarzt. Ich habe also wieder nur zwei Stunden geschlafen in der Nacht. Aber irgendwie gewöhne ich mich langsam daran. Und vielleicht bin ich morgen dann gar nicht mehr so müde wie noch jetzt.  

4 Kommentare:

  1. Gastro ist von den Arbeitszeiten echt heftig. Kenn das aus den Erzählungen meines Liebsten, der auch länger mal in der Gastro gearbeitet hat. Wie bekommt ihr es mit den Zeiten & den Kids gemanaget?

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    1. Ich fange unter der Woche erst abends an, wenn mein Mann zu Hause ist. Am Wochenende gehts den ganzen Tag. Und da ich ja nur auf geringfügiger Basis dort angestellt bin, habe ich mit zwei, drei solchen Tagen die Woche meine Stunden schon voll. Dann geht es :)

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  2. Hallo meine Liebe! Mir gefällt es gar nicht was hier immer so von dir lese! Meinst du, dass ist das Richtige für dich? Du hörst dich nicht so glücklich an und zimperlich hin oder her, aber wie lange willst du das noch mitmachen, bis du dann irgendwann zusammenbrichst und für keinen mehr da sein kannst? Och Süße, kannst du dir nicht einfach wieder einen Bürojob suchen? Ist es so schwer etwas bei euch zu finden? Mir tut das so weh, wenn ich das lese.

    Ich drück dich so so so so doll und hoffe, dass du dir etwas anderes suchst und wünsche dir den besten Job auf Erden!

    Jenny

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    1. Ach Jenny, du Süße...das ist sooo lieb von dir, dass du dir solche Gedanken machst <3 <3 <3

      An sich finde ich die Arbeit gar nicht schlecht. Die Kollegen sind sehr nett und gestern haben wir viel zusammen gelacht. Klar bin ich froh, dass ich nun erst mal eine Pause habe bis zum Wochenende, aber das wäre wohl jeder nach den vier langen Tagen.

      Aber zu deinen Gedanken Richtung Büro..natürlich gingen meine Überlegungen zuerst auch in diese Richtung. Aber so viel wurde hier nicht gesucht - und wenn, dann lief das eher so unter der Hand. Da kam die Stellenausschreibung gar nicht in Zeitung oder Internet, sondern wurde halt an Bekannte oder Verwandte vergeben. Da tue ich mich als nicht-Einheimischer natürlich schwer.

      ABER (und das ist wirklich ein großes "aber"): Ich bleibe natürlich dran. Und ob du es glaubst oder nicht, seit gestern stehe ich mit jemandem in Kontakt. Ich bin da nur sehr abergläubisch und möchte vorher nichts verschreien, aber ich werde natürlich wenn es konkret wird berichten!

      Und noch einmal vielen Dank für deine Gedanken..das ist so unglaublich, dass du dir da so einen Kopf drum machst <3

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