Samstag, 24. November 2012

How I Met Your Father - Part XI

Kinder, nach dem Ende meiner Begegnung mit Lukas musste es irgendwie weitergehen. Also tat ich etwas, das ich noch nie getan hatte - ich konzentrierte mich auf meine Ausbildung - und versuchte erfolglos, nicht an ihn zu denken. 
Aber irgendwie war er immer da. 
Ich konnte seine Anwesenheit spüren, wenn ich die Disco betrat, in der wir uns kennen gelernt hatten. 
Ich konnte seine Stimme hören, wenn eure Tante Sandra mit seinem Freund Robert telefonierte. 
Ich konnte sein Gesicht vor mir sehen, wenn ich an den Plätzen vorbei kam, an denen wir zusammen gewesen waren.
Für ihn war das anders, nahm ich an. Für ihn war ich nur irgendjemand gewesen. Er machte weiter, lernte andere, bedeutungslose Frauen kennen, die er nicht an sich heran ließ. Gab sich unnahbar, mysteriös. Wie er es immer getan hatte. 
Ich begann darüber nachzudenken, dass es das gewesen war, was mich an ihm gereizt hatte. Dieses Unnahbare, diese harte Schale. Ich hatte mir eingebildet, sie knacken zu können. Ich hatte sehen wollen, was er darunter verbarg - was für ein Mensch er wirklich war. Und es war, wie in dieser Songtextzeile.
And it hurts me that I never really knew him.

Die Wochen vergingen. Ich ging zu einem Date mit einem wirklich netten Mann, mit dem ich mich gut unterhielt. Doch er war es, der am Ende des Treffens feststellte, dass wir uns wohl nicht wiedersehen würden. Weil ich seiner Meinung nach - wenn auch nicht sichtbar - immer noch mit jemand anderem verbunden war.
Und er hatte Recht.

Aus Wochen wurden Monate. Und es ging mir besser. Natürlich dachte ich an ihn, überall. Zu jeder Tages- oder Nachtzeit. Obwohl er aus meinem Leben verschwunden war, war er allgegenwärtig. Nicht greifbar, eher flüchtig wie Nebel. Eine Erinnerung. Aber nach wie vor eine sehr starke. 
Doch ich blickte nach vorne. Sah auf das, was ich hatte. Und langsam begann er, zu verblassen. 
Bis er eines Nachts plötzlich vor meiner Haustür stand. 


8 Kommentare:

  1. Ui... ich bin ganz gespannt wie es weiter geht :)

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    1. Für mich ist das auch richtig spannend..das nun mit zeitlicher Distanz noch einmal durchs Schreiben zu erleben. :)

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    2. Vor allem dass Du Dich da so an wirklich alles so genau erinnerst... wenn ich so zurück denke... huch... ok, wobei du glaub ich auch ein Stück jünger bist als ich. Allein schon wenn ich von SMS etc lese... denn als ich ein Teenager war, hatte so gut wie niemand ein Handy... mein erstes hatte ich glaub ich mir 19 und damals kostete eine SMS noch 49 Pfennige, ganz zu schweigen von der Minute für 1,99 DM *gg*

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    3. Das mit den 49 Pfennig pro SMS weiß ich auch noch...und dann kam irgendwann die exotische MMS...ich weiß noch, dass ich mich eeeewig dagegen gewehrt habe, war schon froh, dass ich mit dem simsen zurecht kam ;)
      Doch, vieles weiß ich noch, als wäre es gestern gewesen. Manche Erinnerungen bleiben einem sehr gut haften..und ich bin generell jemand, der selten etwas vergisst. Ich merke mir alles. Schlecht für meinen Mann, der es immer gar nicht fassen kann, wenn ich mich nach all der Zeit noch an seine Vergehen erinnern kann ;)

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  2. oh wie gemein...schon wieder so ein fieser Cliffhanger.
    Looooooos schreib weiter!!! Bitte - bitte - bitte!

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    1. Ich weiß schon, dass ich euch damit ärgere ;) Bald, wirklich!

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  3. Oh, du bist so fies! ;o) Wehe du lässt uns jetzt wieder so lange warten! Toll deine Geschichten von damals!

    Liebe Grüße von Jenny

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    1. ;) Nein, es wird nicht wieder so lange dauern.
      Ich umgekehrt warte schon ungeduldig auf den Bericht von Kleine Feders erstem Tag in der neuen Schule! :)

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