Dienstag, 6. November 2012

Unter Saboteuren

So halbwegs schwimme ich gesundheitlich wieder obenauf. Immerhin sehen beide Augen wieder normal aus, meine Bindehautentzündung ist weg. Das Halsweh ist einem besonders nachts nervenden Husten gewichen, nur die Nase ist noch zu. Doch insgesamt kann man sagen, es geht mir wirklich besser.
Natürlich bleibe ich im Gegensatz zu meinem Mann, der die Meinung vertritt, er müsse sich so lange ruhig halten, bis er nicht mal mehr einen Schnupfen hat, nicht mehr tatenlos liegen. Gestern ging es hier richtig rund! Vormittags, als der Große im Kindergarten war, putzte ich die meisten Fenster im oberen Stockwerk. Nachmittags gings raus mit den Kids in den Garten. Ich liebe unsere Obstbäume ja sehr, aber das viele Laub, das den Rasen bedeckt hat, fand ich dann doch etwas störend. Der Kleine kam in den Kinderwagen und wurde mit Spielzeug augestattet. Der Große schnappte sich seinen Rechen und los gings. Wir beide harkten das ganze Laub zusammen, packten es in unsere Schubkarre und brachten es zum Komposter. Das fand der Große super. Er arbeitet gerne mit, wenn er sieht, dass wir Erwachsenen etwas zu tun haben und ist alles andere als faul.
Wo ich schon mal im Garten war, fand ich, ich könnte auch gleich Rasen mähen. Gedacht, getan. Der Große schaukelte, der Kleine guckte. Er mag den Rasenmäher sehr gern, deswegen blieb er rund eine Stunde lang ruhig im Kinderwagen sitzen. 
Heute dachte ich motiviert, wo ich gestern aufgehört habe, mache ich gleich weiter. Doch diesmal ist der Kleine nicht so gnädig. Er klettert auf meine kleine Leiter, sobald ich die Fenster putzen will und meckert, wenn ich ihn wieder runterzupfe. Um sich zu rächen läuft er ins Bad und beginnt, die Schränke auszuräumen. Nicht mit mir, denke ich und mache einfach die Badtür zu. Empört wirft er sich auf den Boden und schreit los. Mit einer Hand schlägt er sogar auf den Boden, um seinen Unmut zu unterstreichen. Dann besinnt er sich plötzlich. Sein hinterlistiges Lächeln gefällt mir nicht. Schnurstracks geht er in sein Zimmer und räumt eben dort die Schränke aus. "Da!", sagt er triumphierend. 
Ich seufze; so hat das keinen Sinn. Da komme ich zu nichts. Also werden die Putzpläne eben doch wieder verschoben. Immerhin scheint mittlerweile die Sonne, denke ich, dann können wir am frühen Nachmittag ein bisschen rausgehen. Dann sind die Kinder abgelenkt. 
Vielleicht merken sie es dann nicht, wenn ich später noch mal versuche, sauber zu machen.

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