Freitag, 8. Februar 2013

Rama Lama Ding Dong

Vorgestern war es wieder soweit: wir, eine Gruppe Mamas aus einer ehemaligen Kinderspielgruppe, trafen uns zum Stammtisch. 
Es herrschte gute Stimmung am Tisch. Beschwingt lästerten wir über die eigenen Kinder und gemeinsame Bekannte. 
Irgendjemand machte den Vorschlag, in die nahegelegene Bar zu wechseln. Dort legte ein DJ auf zwecks Fasching. Die Stimmung stieg, wir bestellten Cocktails. 
"Diesen einen", sagte meine Freundin zu mir und blickte auf die Uhr; es war halb zehn Uhr abends. "Dann gehen wir nach Hause."

Drei Stunden später wankte ich heim.

Was war passiert?

Wir wohnen in einem kleinen Ort. Und zufälligerweise kannten wir jemanden, der in besagter Bar an diesem Abend seinen Geburtstag feierte. 
Und ein paar Lokalrunden spendierte. 
So saßen wir an unserem Tisch, umringt von Jugendlichen, die sich bestimmt fragten, was wir alte Schachteln dort wollten, und freuten uns, wenn ein Lied aufgelegt wurde, das so unmodern war, dass wir es auch kannten. Mit jedem Schlager stieg die Stimmung. 
"Das Zebra da hinten ist meine Schwägerin!", ruft mir eine Mama zu. Tatsächlich - eine Gruppe Frauen hat sich anscheinend als Zoo verkleidet. Ich sehe besagtes Zebra, einen Tiger, einen Löwen und, dazu unpassend, eine Matrosin. Na, der haben sie von ihrem Tier-Motto wohl vorher nichts gesagt. Gemeinheit. 
Nach dem dritten Prosecco höre ich auf zu zählen. Ich genieße das angenehm leichte Gefühl und stimme den anderen zu: so jung kommen wir nicht mehr zusammen!

Der nächste Tag ist tödlich. Aufstehen um fünf Uhr mit dem Kleinen. Ab in den lauten, lärmenden Kindergarten um das eigene laute, lärmende Kind fachgerecht betreuen zu lassen. Sie haben dort eine Pyjamaparty, der Große darf also im Schlafanzug kommen. Ich lasse mir die unvermeidlichen Witzchen der anderen Eltern kommentarlos gefallen ("Du schaust aber müde aus. Lange Nacht gehabt? Harhar." - "Hey, das Motto ist heute Pyjamaparty, Mia, da kannst du dich ja auch gleich mit den Kids auf den Boden legen. Hiiihiii.") und flüchte nach Hause.
Dort fällt es mir wieder ein. Oh Gott. In unserem jugendlichen (na ja, das sagt man halt so, auch wenn wir schon etwas älter sind) Leichtsinn haben wir vereinbart, demnächst in die nächstgrößere Stadt auf eine Ü30-Party zu fahren. Wir in der Disco, die Zweifachmamas. Und ich habe bei der Verlosung gewonnen und muss nicht der Fahrer sein. Also darf ich etwas trinken. Und der ganze Spaß geht von vorne los. 
Herrje. Noch so einen Tag schaffe ich nicht ;)   

4 Kommentare:

  1. Ach das wird schon, irgendwie schafft man (Frau) das doch immer. Innerlich sind wir ein Oktopus, mit Watte in den Ohren, der alles hört und mitbekommt und NIE Müde wird :D

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  2. Starke Frau :) Ich finde das aufstehen nach Partys immer schrecklich aber dann noch Kinder zu betruen! Hut ab :)

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    1. Oh ja, das nächste Mal werd ich auch kürzer treten. Ein lustiger Tag war das nicht ;)

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