Mittwoch, 19. Dezember 2012

How I Met Your Father - Part XIII

Kinder, mein Leben war wieder in Ordnung: ich hatte Lukas wieder, Tante Sandra hatte ihren Robert. Es war alles so, wie es sein sollte.
Wir verbrachten viel Zeit zu viert. Lernten uns besser kennen. Wuchsen zusammen. 
Und doch gehörten wie nie ganz zusammen. 
Lukas und ich redeten viel. Natürlich nach wie vor nicht über die wirklich wichtigen Dinge. Nein, wir stritten viel. Über unsere unterschiedlichen Auffassungen von guten Filmen. Über Fußball. Über das Wetter. Bald jedes Thema zwischen uns wurde zu einem Streitthema. 
Trotzdem hielt er es immer unverbindlich zwischen uns, blieb innerlich stets distanziert. Ich hatte nie das Gefühl, ihm richtig nahe zu kommen. Er ließ mich nicht richtig an sich heran. 
Das frustrierte mich. Ich sah bei eurer Tante und Robert, wie sie sich jeden Tag mehr verliebten. Wie er sie in sein Leben ließ. Und ich wollte das Gleiche. 
Also stritten wir auch darüber.
"Schnecke", sagte er oft, "ich kann dir nicht geben, was du willst. Entweder du nimmst mich so, wie ich bin - oder du lässt es. Diese Entscheidung kann ich dir nicht abnehmen."
Also nahm ich ihn so, wie er war. Nicht, dass er das vorher nicht gewusst hätte. Es wäre naiv, anzunehmen, er hätte nicht bemerkt, wie verfallen ich ihm war. 
Doch die Streitereien blieben. Es ging bei kleinen Dingen los, etwa der Frage, wo wir abends hingehen sollten. Sofort wurde er sauer, wenn ich eine Location vorschlug, die ihm nicht passte. Dann regte er an, den Abend getrennt zu verbringen. Daraufhin wurde ich sauer und unterstellte ihm, er würde nur alleine weggehen wollen, um eine andere Frau kennen zu lernen. Das machte ihn noch wütender. 
"Du vertraust mir nicht", stellte er bei einer solchen Gelegenheit fest. 
"Wie sollte ich auch?!", fragte ich. "Du willst mich zwar in deinem Leben haben, aber nur zu deinen Bedingungen. Du möchtest dich nicht festlegen. Weil du nicht weißt, was du willst."
"Ich will nicht immer mit dir streiten." Plötzlich klang er nicht mehr wütend, sondern traurig. Und müde. Unendlich müde.
"Ich auch nicht." 
Wir saßen voreinander und sahen uns an.  
"Schnecke...", begann er, doch ich unterbrach ihn. 
"Ich weiß."
Er musste es nicht aussprechen. Es war uns beiden klar, dass es nicht richtig lief zwischen uns. Und so taten wir, was getan werden musste: wir gingen getrennte Wege.

6 Kommentare:

  1. Ach herrje...das ist sooooooooo spannend :)

    Schreib bloß bald weiter :)

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    1. Geplant habe ich, noch vor Weihnachten den nächsten Teil online zu stellen. Hoffentlich schaffe ich das auch!

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  2. Traurig. Aber solche Erfahrungen muss man wohl leider auch machen :/

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  3. Oh neeeiiiin... ich hab Dir gewünscht, dass es nun doch klappt :(

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    1. Ach, sei nicht traurig. Schließlich habe ich meine zweite Hälfte ja doch noch gefunden :)

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