Montag, 16. Juli 2012

Impressionen aus dem Kindergarten

Letzte Woche hatte der Große einen Probetag im Kindergarten. Wir brachten ihn hin, verabschiedeten uns voneinander und holten ihn zwei Stunden später wieder ab. Wie uns die Kindergärtnerin versicherte, hatte er nicht geweint oder nach uns gefragt, alles sei bestens gelaufen. 

Zuhause setzten der Große und ich uns dann an den Tisch und machten bei einer Zwischenmahlzeit bestehend aus Weintrauben eine Nachbesprechung, die in etwa so ablief:
"Also Großer, hat es dir heute gefallen im Kindergarten?!
"Ja!"
"Magst du wieder hingehen?"
"Ja."
"Hast du nette Kinder kennen gelernt?"
"Ja."
"Und, wie haben die geheißen? Kennst du deren Namen?"
"Der Junge hat Leo geheißen!"
"Das ist aber ein schöner Name. Und, was hast du mit dem Leo gemacht?"
"Der hat mich hochgehoben auf seinen Arm!"
"So?! Ist der Leo denn schon so groß!?"
"Der ist schon ganz groß."
"Und dann hat er dich irgendwann wieder runtergelassen?"
"Nein. Ich bin auf den Boden gefallen."
Ach du liebe Güte. Und ich war nicht da, um ihn zu trösten!
"Oh Schreck. Was hat denn da die Erzieherin gesagt?"
"Die hat gesagt: Leo, der kriegt ein Loch im Kopf, wenn du ihn so fallen lässt!"
Aha. Klang jetzt aus Sicht der Pädagogin irgendwie ganz anders, der Tagesverlauf. Diese Begebenheit zum Beispiel hat sie gar nicht erzählt. 

Viel hat er sonst nicht erlebt, der Große. Gesungen haben sie im Stuhlkreis, aber da wollte er nicht mitmachen, das war ihm zu laut. Eine kleine Schultüte mit Süßigkeiten hat es als Mitgebsel gegeben, die verputzen wir auf den Schreck jetzt auch gleich noch.
Aber insgesamt denke ich, wird es ihm dort gut gefallen. Das Zimmer ist groß und auch die Spielsachen sind ganz nach seinem Geschmack. Mein Herz blutete zwar ein bisschen, als er sich einfach davon machte und ich nur noch seinen Ärmel in der Spielburg verschwinden sah. Aber ich weiß ja, dass es viel schlechter laufen könnte und es so am besten ist, wenn ihm die Trennung keine Angst macht. Ich habe ja noch den Kleinen. An dem kann ich mich noch zwei Jahre fest klammern.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen