Montag, 25. Juni 2012

Küchentrolle

Und schon ist wieder Montag. 
Nach einem opulenten Wochenende gibt's bei uns am Montag meist eher weniger zu essen. Also für meinen Mann und mich. Die Kids essen wie sonst auch - der Große wenig, der Kleine viel. Der Große kommt aber heute trotzdem auf seine Kosten: es gibt einen Apfel-Gries-Auflauf. 
Als Fleischverweigerer ist er Mehlspeisen sehr angetan. Ich beginne also damit, einen Griesbrei zu kochen. Der Kleine findet das eher doof. Er zupft an meinem Bein und kräht. Als ich nicht reagiere, regt er sich richtig auf. Er setzt sich hin, rauft sich die Haare und schreit erbost volle Kanne los. 
So kommen wir nicht weiter. Ich nehme ihn hoch. Einarmig kann ich nun aber keine Äpfel schneiden. Also den Kampfzwerg doch wieder auf den Boden setzen. 
Der Große fühlt sich durch das erneute Krakeelen, das nun folgt, persönlich beleidigt. Also schubst er den Kleinen kurzerhand um. Das hilft natürlich nicht wirklich. Der Kleine schreit noch lauter und von mir kriegt der Große noch eine auf den Deckel. 
"Großer!!! Du kannst doch deinen kleinen Bruder nicht einfach so umschubsen!! Sei doch lieb zu ihm!"
"Mag ich nicht!"
Oha. Eine Trotzreaktion. Hier ist Pädagogik gefragt. 
"Weißt du", säusele ich, "der Kleine, der hat dich soooo lieb! Schau, der krabbelt dir immer hinterher und möchte sehen, was du machst. Du bist sein großes Vorbild. Und wenn du ihn umschubst, denkt er, das ist in Ordnung und schubst dich vielleicht auch einmal um. Das willst du doch auch nicht, oder?!"
"Der schubst mich nicht um", sagt er im Brustton der Überzeugung. 
"Wenn aber doch!?", frage ich nach. Der Große überlegt. "Dann schubse ich ihn noch mal um!", erklärt er begeistert. 
Gut. Diese Lektion hat er noch nicht einwandfrei begriffen. Ich werde am Ball bleiben. 
Den Griesbrei muss ich noch mal kochen. Der ist mir nun irgendwie in der Zwischenzeit verbrannt..
  

3 Kommentare:

  1. "...Sei doch lieb zu ihm!"
    "Mag ich nicht!"


    Genau:)

    Ist schon einige Jahre her, auf einer Geburtstagsfeier der Schwägerin kamen Freundinnen mit ihren Kindern u.a. auch einem kleinen Sohn.
    Es klingelt, die Tür wird geöffnet, der Knirps läuft ohne Hallo oder sonstige 'Zeitverschwendung' direkt ins Kinderzimmer zum gleichaltrigen Sohn der Gastgeber.

    Die Erwachsenen begrüßen sich normal und wundern sich über komische Geräusche aus dem Kinderzimmer, als wir in selbiges schauen, 'kloppen' sich die Lütten. (Na, ja war so ein Gemisch aus Ringen, sich verknoten auch ein bisschen Boxen.)
    Die Mütter waren ganz entspannt und beruhigten, "Das machen die immer so, das gibt sich gleich wieder."
    Und in der Tat war nach 10 Minuten Schluss -kein Geheul- und das 'normale' Spielen konnte anfangen.

    Die wollten halt auch nicht nur lieb zueinander sein:)
    Ob da je Pädagogik helfen wird?

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    1. Ich versuche es weiterhin mit meiner Pädagogik. Ab und an funktioniert es und der Große lässt den Kleinen in Ruhe. Manchmal nimmt er ihm dann aber Dinge weg oder schubst ihn eben um so wie gestern. Das geht im Kindergarten ja auch nicht. Deshalb finde ich es wichtig, dass er das jetzt schon begreift. Ob's fruchtet ist natürlich die andere Sache ;)

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  2. "Ab und an funktioniert es ..."

    Hehehe, hihihi :)

    Viel Spaß auf Deinem Weg und guten Erfolg.


    Ich weiß, zu lachen ist nicht fair, trotzdem. Bin halt 'en fiese Möpp' :(

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