Dienstag, 15. Mai 2012

Bloggen von A bis Z - K wie Krisenmanagement

Ich gebe es zu, früher war ich nicht sonderlich gut in kritischen Situationen. Ich hatte eigentlich immer jemanden, zu dem ich kommen konnte, wenn ich Probleme hatte. Erst meine Eltern, dann Freunde, schließlich mein Mann. Ich war nie wirklich auf mich alleine gestellt, zumindest kommt es mir rückblickend so vor. 
Jetzt ist das alles anders. Wo ich früher kribbelig, ja fast hysterisch wurde, bleibe ich heute ruhig. Einen kühlen Kopf bewahren und sich auf das Wesentliche konzentrieren. Das Kind ist hingefallen und hat sich die Lippe aufgeschlagen? Okay. Ein Taschentuch nass machen und drauf drücken. Das Kind hat nachts sehr hohes Fieber? Okay. Ich gebe ein Zäpfchen und trage es auf und ab, bis es erschöpft wieder eingeschlafen ist. 
Es ist nun nicht mehr so, dass ich jemanden brauche, auf den ich mich verlassen kann. Ich bin nun derjenige, auf den jemand sich verlässt. Nämlich meine Kinder. So wie es bei mir damals war: die Mama wird's schon richten. Meine Mutter blieb früher, wenn etwas mit uns Kindern war, immer stoisch ruhig und ich bewunderte sie dafür. Heute bin ich genauso, denn ich weiß, diese Aufregung hilft einem in einer Krisensituation nicht weiter. Man muss ruhig bleiben und sich darauf konzentrieren, nichts zu vergessen. Hysterisch werden kann man hinterher, wenn der Adrenalinspiegel wieder gesunken ist.  
Jetzt ist es mein Mann, der mich hilfesuchend ansieht, wenn es mal wieder drunter und drüber geht. Nicht mehr umgekehrt. Jeder hat seine Rolle in einer Familie und meine ist es, dafür zu sorgen, dass hier alles einigermaßen geregelt läuft. Ich hoffe zumindest, dass es das tut ;)

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